Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1750 bis zur Zeit nach den Franzosenkriegen [2]

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Religion. 
mittelbar dem Pfarrer übergeben 95 ). Diese geistliche Stiftung 
wird in den Salzakten nicht weiter erwähnt, dafür kamen 
wiederholt Schulstipendien aus der Solinger Familienstiftung 
zur Verleihung, es scheint daher, daß die Geschwister ihre 
erste Absicht geändert hatten 96 ). 
Die schon im ersten Bande S. 356 genannte H ö r a k sehe 
Stiftung mit einem jährlichen Zinsengenuß von 1440 fl., diente 
zur Unterhaltung des Olstorfer Benefiziates und zur Heran 
bildung von Zöglingen; 1772 konnten aus dem inzwischen an 
gewachsenen Kapital schon fünf Alumnen mit Stipendien von 
je 70 fl. bedacht werden. Hörak hatte der Stiftung 1757 eine 
große Bücherei im Schätzungswerte von 10.000 fl. vermacht, 
welche der Benefiziat von Olstorf wie einen Schatz hütete, die 
Bankodeputation mit Zustimmung des Bischofs von Passau als 
des Stiftsherren aber 1772 veräußern ließ, um das Kapital zu 
vermehren 97 ). Das Grundkapital der Frey sehen Waisenstif 
tung von 6000 fl. war durch das Lachmüller-Legat von 4042 fl. 
ansehnlich vermehrt worden, blieb aber noch weiterhin zins 
tragend liegen und war 1755 bereits auf 16.445 fl. angewachsen. 
Die Bankodeputation wollte die Wirksamkeit der Stiftung so 
lange hinausschieben, bis die abfallenden Zinsen für die im Stift 
briefe vorgesehenen 12 Waisenknaben aus dem Salzkammer 
gut und den Unterhalt auch eines Instruktors ausreichten, 
wozu jährlich etwa 1300 fl. erforderlich waren. Sie änderte 
jedoch 1763 ihre Absicht und nahm vorläufig sechs Knaben auf, 
für welche Zöglinge sie das Schloß Weyer zurichten ließ und 
den Priester Franz Michael Krötzer zum Präfekt bestellte 98 ). 
1772 zog das Ärar das auf 32.000 fl. gestiegene Stiftungskapital 
ein, gegen die Verpflichtung, die Unterhaltskosten für zwölf 
Zöglinge und den Instruktor im Betrage von jährlich 1300 fl. 
auf „ewige Zeiten“ aus den Staatskassen zu zahlen. Von 1773 
an fanden dann lange Zeit hindurch zwölf Waisenknaben im 
Schloß Weyer Aufnahme, Verpflegung und Unterricht. Der 
95 ) Res. 1778, S. 102. 
96 ) Res. 1790, S. 24, 210; S. O. A. 1805 J, Nr. 71. 
97 ) Res. 1771 (Oktober); 1772 (August, Oktober); 1790, S. 33. 
9S ) Res. 1755, S. 814; 1763, S. 776; 1771 (Oktober).
	        
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