Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1750 bis zur Zeit nach den Franzosenkriegen [2]

Heizversuche mit Torf und Kohle. 
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bis 15) hatte schon die Untersuchungskommission in den Jahren 
1763 bis 1765 manches getan, 1782 verbesserte der Hütten 
meister Ehrmann die Pfiesei und erbaute ein neues Salz 
magazin 21 ' 0 ). Sein Nachfolger Adlersburg trachtete vor allem, 
die Sudausschläge zu erhöhen, um den Holzverbrauch herab 
zusetzen, dessen Bedeckung mit der steigenden Salzerzeugung 
immer schwieriger wurde. Die in der Geboldskirchner und 
Wolfsegger Gegend erschlossenen Lignitflötze schienen ein 
hochwillkommener Ersatz für das fehlende Holz zu werden, 
weshalb die Hofkammer 1791 das Salzamt aufforderte, sich zu 
äußern, ob und inwieweit der Gebrauch dieser Kohle und deren 
Transport auf wirtschaftliche Art eingeleitet werden könnte 300 ). 
Eine weitere Beihilfe erhoffte man sich durch die Verwertung 
von Torf, der an verschiedenen Stellen im Kammergut vor 
handen war. Weil das Hallamt in Aussee schon längere Zeit 
Torf zur Salzabdörrung verwendete, sandte die Hofkammer 1794 
die Hüttenmeister Dickinger, Baader und Adlersburg nach 
Aussee, um sich über die Einrichtungen zur Verteuerung von 
Torf zu unterrichten 301 ). Adlersburg machte auch gleich darauf 
den Vorschlag, die Salzdörrung mit Holz und Steinkohle, und, 
wenn genügend Torf erzeugt werden kann, auch solchen auf 
allen drei Verwesämtern zu verheizen. Von Bedeutung war sein 
zweiter Antrag, kleinere Sudpfandei am Urende der großen 
Pfanne aufzustellen, dort, wo bisher das Lichtfeuer brannte, das 
durch die Kerzenbeleuchtung des Pfannenraumes überflüssig 
geworden war 302 ). Dieses Urendpfandel, mit der Nachhitze des 
Pfannfeuers geheizt, lieferte ein „kristallisiertes“ Grobsalz, das 
in die Hauptpfanne rückgeleert, mit dem anderen Salz wieder 
ausgezogen und so gemischt in die Fuderkufen eingestoßen 
wurde 303 ). Weitere Hilfsmittel zur Vermehrung der Salz 
erzeugung, die man auch in Hallstatt und Ischl anwandte, waren 
die Verlängerung der samstägigen Auspehrzeit, die Beimischung 
2 ") Hfk. M. B. 1086—18, fol. 10. 
30 °) Res. 1791, S. 155; 1792, S. 34. 
301 ) Res. 1794, S. 469. 
302 ) Res. 1794, S. 393. 
303 ) Res. 1794, S. 437, 491.
	        
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