Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1750 bis zur Zeit nach den Franzosenkriegen [2]

Die Messung der Sole. 
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Auf der ganzen Leitungsstrecke vom Rudolfsturm bis zur 
Ischler Teilstube konnte die Sole nicht gemessen werden, 
Verluste waren daher nur schwer auffindbar. Um die Sole 
verrechnung zwischen den Salzbergen und den Sudhütten 
richtigzustellen und Soleverluste im Durchrinnen wahrzu 
nehmen, beantragte der Oberhüttenmeister Schmidt 1769 die 
Einschaltung von 53 Meßtrögen in die gesamte Soleleitung von 
Hallstatt bis Ebensee und in die Zuleitung vom Ischler Salz 
berg 44 ). Damit hatte Schmidt eine im Kammergut bisher un 
bekannte Art der Solemessung eingeführt und sich ein dauern 
des Verdienst erworben. Die an der Rückseite der Meßtröge 
einströmende Sole floß an der Vorderwand durch eine oder 
mehrere kreisrunde Öffnungen von gleicher Weite und gleichem 
Bodenabstand in die angeschlossene Leitung wieder ab. Zur 
Erzielung eines gleichmäßigen und vollen Ausflußstrahles, der 
die Genauigkeit der Messung erhöhte, waren die Öffnungen 
mit kalibrierten Röhrchen aus Holz, Glas oder Messing ver 
sehen. Die Meßtröge besaßen je eine Reihe größerer und klei 
nerer Ausflußöffnungen, durch deren versuchsweises Öffnen 
und Verstecken der Zu- und Abfluß ausgeglichen werden 
konnte 45 ). Da die stündliche Durchflußmenge eines großen und 
eines kleinen Röhrls in Eimern bekannt war, genügte die An 
gabe der offenen großen und kleinen Röhrln, um daraus die 
Abflußmenge berechnen zu können. Das Gmundner Sitzungs 
protokoll vom Februar 1776 gibt den Soleabfluß vom Salzberg 
in Hallstatt mit fünf großen und drei kleinen, den von Ischl mit 
drei großen und drei kleinen Röhrln an. Eine besondere Ge 
nauigkeit war dieser Messung nicht zu eigen, da die Schwan 
kungen in der Druckhöhe vor den Ausflußöffnungen keine Be 
rücksichtigung fanden, immerhin war die Einführung der 
Meßtröge ein bedeutender Fortschritt und auch deshalb von 
hohem Wert, weil die in kurzen Abständen aufeinanderfolgen 
den Meßstationen Soleverluste durch Leitungsgebrechen rasch 
auffinden ließen. 
Über die Verwendung des neuen Meßverfahrens auf den 
44 ) Hfk. Bank. 10.421—a, fol. 187, 683; Res. 1769, S. 503. 
45 ) Hfk. Bank. 10.422—b, fol. 214, 386.
	        
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