Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1818 bis zum Ende des Salzamtes im Jahre 1850 [3]

Bruderladen. 
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unterstützt werden durften 190 ). Und im Jahre 1849 dehnte 
das Ministerium die Unterstützungen aus der Bruderlade 
auch auf erkrankte Arbeiter aus, wenn ihre Erkrankung 
länger als zwei Wochen dauerte. Arbeitern der untersten 
V. Kategorie zahlte die Bruderladekasse in solchen Fällen 
in der Woche 16, der Kategorien IV und III18 und der Kate* 
gorie II und I 20 Kreuzer aus 191 ). Es liegt nahe, diese auf* 
fallende Mehrbelastung der Bruderlade mit der damals 
durchgeführten Lohnregulierung in Verbindung zu bringen, 
durch welche das Krankengeld auf die Hälfte des Schichten* 
Verdienstes herabgesetzt wurde. Die Bruderlade sollte den 
Abgang ersetzen und war hiezu um so leichter fähig, als ihr 
durch die Erhöhung der Mitgliederbeiträge größere Ein* 
nahmen zuflossen. 
Das Salzamt sorgte dafür, daß der Verwaltungsrat mit 
den Mitteln der Bruderlade haushälterisch wirtschaftete und 
Rücklagen machte, die in der Regel zinstragend in Wert* 
papieren angelegt wurden. Doch gestattete es die Verwen* 
düng des Überschusses zu anderen Zwecken, wenn damit 
einzelnen aus der Not geholfen oder der Gesamtheit der 
Arbeiterschaft gedient werden konnte. Der hohe Personal* 
stand unter Lenoble’s Amtsleitung brachte den Bruderladen 
so große Einnahmen, daß zahlreiche Darlehenswerber dar* 
aus befriedigt werden konnten, ohne das Vermögen selbst 
anzutasten 192 ). An die unmittelbaren Verwalter dieser Fonds 
sowie an die Rechnungszensoren durften aber keine Gelder 
aus der Bruderlade geliehen werden 193 ). Unter die gemein* 
nützen Ausgaben fielen der Ankauf einer Berg* und einer 
Kirchenfahne in Ischl und Aussee, die Beihilfe zur Beschaf* 
fung von Instrumenten für die 1838 neu errichtete Bergmusik 
in Hallstatt und die 1843 gegründete Werkmusik in Eben* 
see 194 ). 
Die sparsame Gebarung mit den Bruderladegeldern hatte 
eine stete Vergrößerung des Stammvermögens zur Folge. 
19 °) S. O. A. 1830, Nr. 75. 
191 ) S. O. A. 1849, Nr. 1950, 5691. 
> 92 ) S. O. A. 1828, Nr. 75. 
193 ) S. O. A. 1844, Nr. 75. 
IM) s. O. A. 1834, Nr. 75; 1838, Nr. 75; 1843, Nr. 75; 1844, Nr. 75.
	        
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