Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1818 bis zum Ende des Salzamtes im Jahre 1850 [3]

Die Wirtschaftspolitik im Kammergut. 
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legenheit bot. Meist waren jene Kaufleute und Handels« 
häuser, welche das Oberamt mit Getreide versorgten, auch 
die Schmalzlieferanten, für Gmunden nennen die Akten 
häufig Fink aus Braunau, Fernstein aus Lambach, Tiefen« 
thaler aus Wels, Meingast in Mondsee und Hollerwöger von 
Vöcklabruck, für Aussee Hölzlsauer, Poden und Hackl. Viel 
Schmalz kam auch vom benachbarten Bayern, dem Inn« 
viertel und der südlichen Steiermark. 
Der Schmalzpreis war nach dem Währungsverfalle sehr 
hoch, noch 1818 kostete der Zentner 156 Gulden in Einlöse« 
scheinen, er sank aber schon gegen das Jahresende auf 
92 fl. E. S. oder 39 fl. in Silbermünze. 1820 bezog das Salz« 
amt den Zentner Schmalz ab Gmunden bereits um 30 Gul« 
den C. M., noch später war es sogar um 20 bis 22 Gulden 
erhältlich. Die Preisspanne von 25 bis 32 Gulden hielt bis 
1845 an, dann aber begann wieder die Teuerung. 1847 muß« 
ten für den Zentner Rindschmalz 42 Gulden bezahlt werden. 
Doch schon im Jahre 1849 ging der Schmalzpreis auf 35 Gul« 
den zurück"). 
III. Fürsorge. 
1. Um die Familie. 
Die Stellung, welche die Hofkammer und das Salzamt in 
der Frage der Familiengründung in der Arbeiterschaft ein« 
nahmen, hing seit den Zeiten der Reformationslibelle immer 
davon ab, ob im Kammergut Mangel oder Überfluß an Ar« 
beitskräften herrschte. Brauchte das Amt Knechte, so för« 
derte es das Heiraten durch Zuwendung von Heiratsgeld, 
Überlassung von Infängen und Anweisung von Holz zum 
Hausbau. Waren dann die Früchte dieser Wirtschaftspolitik 
herangereift und der Arbeitsuchenden zu viele geworden, 
so schränkte das Oberamt das Heiraten wieder ein und ver« 
sagte den Arbeitern die Bewilligung hiezu. Die Theresia« 
nischen Reformen hatten dem Salzamte die Möglichkeit * 
") S. O. A. 1818 bis 1843, Nr. 22, 24; 1845, Nr. 9258; 1847, Nr. 2362, 
2732, 8235, 10.672; 1848, Nr. 9751, 9959; Präs. 1848, Z. 172; 1849, Z. 219.
	        
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