Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1818 bis zum Ende des Salzamtes im Jahre 1850 [3]

Glaubersalz. 
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Das aus der Ausseer Sole ausscheidende G 1 a u b e r* 
salz, der „Sulzenspath“, war ein bekanntes, von den Apo* 
theken geführtes Heilmittel und fand als solches guten Ab* 
satz. Geringe Mengen gingen auch an chemische Fabriken. 
Bis zum Jahre 1832 war der Apotheker Martinides in Aussee 
Alleinabnehmer des von der Saline gewonnenen Glauber* 
salzes, später bewarb sich auch der Apotheker Hamp in 
Gmunden darum, worauf sich beide in die gesamte Jahres* 
erzeugung von 350 bis 400 Zentner teilten. Sie zahlten hiefür 
anfangs drei Gulden je Zentner, gingen aber bald auf zwei 
Gulden und zuletzt auf 1 fl. 40 kr. mit dem Kaufpreis her* 
unter 60 ). 
Die Aufstellung des gesamten Salzverschleißes in jedem 
einzelnen Jahre begegnete großen Schwierigkeiten, meist 
wegen der Ungleichmäßigkeit der Ansätze, dann auch aus 
anderen Ursachen. Einige Male verhinderten Hochwasser* 
Schäden die Salzabfuhr und mußte ein Teil der Halleiner 
Erzeugung zur Deckung des gesteigerten Bedarfes heran* 
gezogen werden, dann fehlt wieder der Ausseer Anteil am 
Verschleiße, Pfannkern, Steinsalz, Vieh* und Fabriksalz sind 
nicht immer gesondert oder gar nicht ausgewiesen und auch 
die unentgeltlichen Salzabgaben sind in den Jahresausweisen 
des Oberamtes mitunter nicht enthalten. Die nachstehende 
Tabelle gibt daher nur ein angenähertes und ziffermäßig 
nicht verbürgtes Bild des Verschleißes in den beiden Kam* 
mergütern, sie zeigt aber doch deutlich genug den Verlauf 
der Zunahme des Absatzes und den Aufstieg des Füderl* 
salzes mit dem Beginne des freien Handels. Selbstverständ* 
lieh mußte die Salzerzeugung sich den gesteigerten Anforde* 
rungen des Verschleißes anpassen, weshalb diese Zusammen* 
Stellung mit jener über die Gebarung in der Salzerzeugung 
(S. 104) in den Hauptziffern gut übereinstimmt. Der unge* 
wohnlich starke Verschleiß im Jahre 1849 war eine Folge der 
Revolution in Ungarn, wohin das Salzamt beträchtliche 
Mengen Salz abführen mußte 61 ). 
60 ) S. O. A. 1826, Nr. 93; 1829, Nr. 101; 1832, Nr. 110; 1834, Nr. 101; 
1836, Nr. 130; 1838, Nr. 129; 1847, Nr. 7733; 1848, Nr. 7927. 
61 ) Präs. 1849, Z. 59; S. O. A. 1849, Nr. 2625, 2868, 6925.
	        
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