Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1818 bis zum Ende des Salzamtes im Jahre 1850 [3]

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Salzverschleißämter. 
gelagert, in welchen sich auch Füderlsalz, Pfannkern und 
Steinsalz befand. Ihre Überstellung in die Verschleißmaga* 
zine verursachte daher unnötigen Aufwand. Andererseits 
hatte die Faktorie, wie schon erwähnt, auch den Verschleiß 
und die Abgabe gewisser Salzsorten zu besorgen, sie war 
also sowohl ein Erzeugst wie ein Verschleißamt, das sich in 
den vorgezeichneten Rahmen nicht einfügen ließ. Die Hof* 
kammer beseitigte 1849 diese Zwitterstellung dadurch, daß 
sie die Tätigkeit der Faktorie einzig auf die Herstellung von 
Faßsalz einschränkte, alle übrigen Arbeiten aber einem neu 
geschaffenen Magazinsamte zuwies. Zu dessen Leitung 
waren ein Magazinsverwalter, ein Kontrollor, ein Offizial 
und mehrere Assistenten bestimmt 212 ). Zum Vorstande des 
Verschleißmagazinsamtes in Gmunden ernannte die Hof* 
kammer den Salzverschleißverwalter Josef Neuhauser 
und zum Kontrollor den bisherigen Magazineur Franz 
Sandböck, in Aussee besetzte sie diese Stellen mit dem 
Kassakontrollor AloisBuchgraber und dem kontrollier 
renden Amtsschreiber Kajetan P ö t s c h 213 ). 
Vom kaufmännischen Standpunkte aus zweckmäßig und 
für den • Salzgroßhandel vorteilhaft waren die Agentien, 
welche die Hofkammer in Linz und Graz unterhielt und zu* 
meist dortigen Beamten als Nebendienst zuwandte. In Linz 
führten die Agentiegeschäfte von 1827 bis 1842 der landstän* 
dische Rechnungsbeamte Josef Fischer, dessen Honorar 
das Oberamt in Ansehung der, durch den Salzfreihandel 
stark vermehrten Arbeit im Jahre 1834 auf 150 Gulden jähr* 
lieh erhöhte, bis 1847 der Münzamtkontrollor Ignaz S t e i* 
n e r und von 1848 an der Münzamtvorstand Hermann R i t* 
t e r. In Graz war 1829 Josef G o r d o n als Agent im Salz* 
verschleiß tätig 214 ). Die Agentien nahmen Bestellungen von 
Salz entgegen und vermittelten den Zahlungsverkehr mit 
dem Kameralzahlamt und dem Oberamte in Gmunden. 
Im Jahre 1833 suchte die Gemeinde Ischl um die Errich* 
tung einer Salzverschleißstelle an, um den über das Gnaden* 
S12 ) S. O. A. 1843, Nr. 79; 1849, Nr. 5630, 6360, 7010. 
213 ) S. O. A. 1850, Nr. 1036. 
214 ) S. O. A. 1827, Nr. 32; 1829, Nr. 32; 1832, Nr. 32; 1834, Nr. 32; 
1842, Nr. 32; 1846, Nr. 10.369; 1847, Nr. 4313; 1848, Nr. 6100; 1849, Nr. 2980.
	        
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