Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1818 bis zum Ende des Salzamtes im Jahre 1850 [3]

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Die Traunschiffahrt. 
?) S. O. A. 1849, Nr. 2026, 6024; 1851, Nr. 5942. 
4 ) S. O. A. 1822, Nr. 45; 1823, Nr. 45. 
Schiffwinde entbehrlich. Der Gegentrieb fuhr nunmehr auf 
einem neu hergestellten Rittweg, dessen Steigung nicht so 
bedeutend war, daß sie von den Pferden nicht hätte über* 
wunden werden können 3 ). 
Die Instandhaltung des Flußlaufes, der Wehren, Uferver* 
bauungen und des Roßweges war auf die drei Verwesämter 
aufgeteilt, Hallstatt fiel die Flußstrecke von Steeg bis Laufen, 
Ischl von da bis Mitterweißenbach und Ebensee der restliche 
Teil bis zur Einmündung in den Traunsee zu. Zur besseren 
Übersicht über den zu erhaltenden Flußlauf hatte der Ischler 
Bergzuseher Michael Kefer in den Jahren 1819 und 1820 die 
Traunstrecke von der Laufener Brücke bis zum Gmundner 
See einschließlich der Soleleitung nach Ebensee aufgenom* 
men und kartiert und die hiezu gehörige Wehrbeschreibung 
verfaßt 4 )- Die Traunverbauungsarbeiten konnten nur wäh* 
rend der Wintermonate ungestört vor genommen und mußten 
mit dem Beginne der Schiffahrt im März unterbrochen wer* 
den. Im Durchschnitte der Jahre 1818 bis 1848 ergingen 
unter normalen Umständen an Verbauungskosten auf der 
Hallstätter Strecke jährlich 2500, in Ischl 2000 und in Ebensee 
3500 Gulden C. M. Bei Hochwasser, wenn die Traunfluten 
allerorts große Verheerungen anrichteten, stiegen die Aus* 
lagen um ein Mehrfaches. Katastrophal war das Hochwasser 
vom Jahre 1821. Am 20. September zerstörte die 30 Fuß hoch 
angeschwollene Traun die Brücke in Stadel, zwei Tage lang 
blieb jeder Verkehr über den Fluß unterbrochen, erst dann 
konnte eine Schiffbrücke geschlagen werden. Das Hoch« 
wasser in Hallstatt war nur um 14 Zoll niedriger wie jenes 
von 1787; wegen Verhinderung der Salzabfuhr ruhte dort 
auch der Sud und den Zentnerfasseierzeugung. In Ebensee 
schwemmten die Hochwässer über 100 Pfannen Hallholz von 
den Aufsatzplätzen weg in den See. Der Gosaubach war an 
zwei Stellen ausgebrochen und hatte großen Kulturschaden 
angerichtet. Dem Salzoberamtrat Müller, der sich mit Auf* 
Opferung seiner Gesundheit in der gefahrdrohenden Lage 
außerordentlich bemühte, war die glückliche Abwendung
	        
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