Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1818 bis zum Ende des Salzamtes im Jahre 1850 [3]

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Produktion. 
sunken. Parallel damit ließ auch der Bedarf an Küfelreifholz 
nach, die mit der Sammlung desselben beschäftigten Privat? 
arbeiter suchten andere Erwerbsmöglichkeiten auf und ver? 
liefen sich, bald waren im Kammergut keine Küfeireifen mehr 
aufzutreiben und die Fertiger gezwungen, sich solche aus ent? 
fernten Gegenden zu beschaffen 1 ). Im Kampfe mit dem 
Füderlsalz, das kein Holzgeschirr brauchte und auch sonst 
billiger herzustellen war, mußte das Küfelsalz unterliegen, 
die Auflassung dieser Salzsorte war nur mehr eine Frage der 
Zeit. Der Zentner Küfelsalz kostete 1826 dem Ärar 2 Gul? 
den 8 Kreuzer, Faßsalz 1 Gulden 21 Kreuzer, Füderlsalz hin? 
gegen kostete bloß 1 Gulden 8 Kreuzer. Den Anfang machte 
die Hofkammer im Jahre 1830 mit der Einstellung der Küfel? 
salzerzeugung bei den Fertigungen in Hallstatt, Laufen und 
Ischl, nur die Gmundner Fertiger erhielten noch Aufträge 
auf einige tausend Zentner Küfelsalz, die meist nach Mäh? 
ren und Schlesien gingen, wo die entleerten Küfel zum Ein? 
schlagen von Schafkäse dienten 2 ). Die Fertiger entlohnten 
ihre Leute nach der Arbeit, den Küfelbeschlager mit täglich 
12 Kreuzer, die Fuderhacker und Stößer mit 11 Kr. 4 /o Pf 
und die Zureicher mit 9 Kr. 2 2 /s Pf. Diesem Lohne entspre? 
chend betrug das Jubilationsausmaß bei 40jähriger Dienst? 
zeit wöchentlich 1 fl. 20% kr., 1 fl. 15% kr. und 49% kr. 3 ). Die 
durch den Entfall der Küfelerzeugung im Dienste der Ferti? 
ger gestandenen Küfelarbeiter durfte das Oberamt, wenn sie 
nicht ohnehin schon provisionsfähig waren, in kaiserlichen 
Dienst übernehmen und in verschiedenen Betriebszweigen 
unterbringen. So fanden im Jahre 1831 28 Ischler und 22 Lau? 
fener Küfelarbeiter Verwendung beim Wehrwesen, am Auf? 
satz, im Zillengegentrieb und bei der Holzarbeit. Aus den 
Ischler Fertigerarbeitern stellte das Verwesamt eine vollstän? 
dige Schiffermannschaft zusammen 4 ). Zur gänzlichen Einstei? 
lung der Küfelerzeugung entschloß sich die Hofkammer erst 
im Jahre 1843, sowohl wegen der Kostspieligkeit dieser Ver? 
packungsart, wie auch wegen der Untunlichkeit, den Betrieb 
*) S. O. A. 1825, Nr. 8; 1826, Nr. 110. 
2 ) S. O. A. 1842, Nr. 90; 1843, Nr. 30. 
3 ) S. O. A. 1832, Nr. 30. 
4 ) S. O. A. 1831, Nr. 48.
	        
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