Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1818 bis zum Ende des Salzamtes im Jahre 1850 [3]

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Die Salzstätten. 
wenn sich nicht die bayrische Regierung für die Notzeit 
mit 16.000 Kufen begnügt hätte 684 ). 
VII. Andere Salzstätten. 
Zu Weissenbach bei St. Gallen in Steiermark war 
ein Haselgebirgvorkommen bekannt, aus dem Solquellen 
flössen, welche der Pächter eines Gipsbruches, Anselm 
Pötzl, widerrechtlich benützte. Das Salzlager gehörte zu 
dem Distrikte des Stiftes Admont, das nach einer Urkunde 
vom 7. September 1648 gegen eine Entschädigung von hum 
dert Fuder Salz auf dessen Abbau verzichtet hatte. Pötzl 
gewann den Gips aus zwei Stollen, von welchen der untere, 
in der „Salzlucken“, am linken Ufer der Enns bei Weissen* 
bach südlich in den sogenannten Ennsrain getriebene Stollen 
reiches Haselgebirge angefahren hatte. Die Hofkammer ließ 
den Stollen 1843 verschlagen und untersagte dem Pächter 
jeden weiteren Mißbrauch. Diese Anordnung scheint aber 
nicht wirksam durchgeführt oder befolgt worden zu sein, 
weil über Weisung des Oberamtes Ausseer Bergleute die 
Salzquellen im Jahre 1851 neuerlich verdämmten 685 ). Auch 
im steirischen Bezirk Gallenstein bei Liezen trat aus 
einem in Gips anstehenden Stollen eine Solquelle zu Tage, 
deren Verschlagung die Kameral*Bezirksverwaltung Bruck 
im Jahre 1844 veranlaßte 686 ). Eine am Tauben Bach in 
G o s a u auf gefundene Selbstsole sollte 1842 gleichfalls ver* 
schlagen werden, sie war aber verunreinigt und so schwach 
gesalzen, daß ein gefällsschädlicher Gebrauch nicht zu be* 
fürchten stand und das Oberamt von einer weiteren Ver* 
Sicherung absah 687 ). Die auf dem Grunde des Stiftes Sankt 
Lambrecht befindlichen Salzquellen waren schon früh* 
zeitig abgedämmt und das Stift durch die Widmung von 
Gottesheilsalz entschädigt worden 688 ). 
684 ) S. O. A. 1835, Nr. 121. 
685 ) S. O. A. 1843, Nr. 112; 1851, Nr. 2473. 
686 ) S. O. A. 1844, Nr. 145. 
68T ) S. O. A. 1842, Nr. 56; 1844, Nr. 56. 
68S ) S. O. A. 1843, Nr. 74.
	        
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