Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1818 bis zum Ende des Salzamtes im Jahre 1850 [3]

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Die Salzstätten. 
zustatten, als die inzwischen andernorts gemachten Erfahr 
rüngen im Betriebe und die geänderten Verschleißverhält* 
nisse berücksichtigt werden konnten. Die unerwartet 
starke Nachfrage nach Füderlsalz durch den Salzfreihandel 
erforderte besondere Vorkehrungen zu dessen Abdörrung. 
Das Verwesamt baute deshalb an der Urendseite der ein* 
fachen großen Tiroler Pfanne, die aus nicht erkannten Grün* 
den statt der ursprünglich geplanten Doppelpfanne aufge* 
stellt worden war, eine Sudfeuerdörre ein, die sich auch zur 
Abdörrung von Füderlsalz eignete. Die außerdem noch vor* 
gesehenen Dörrkammern wurden nach Halleiner Art als 
Flachpfiesel ausgeführt und gleichfalls zur Trocknung von 
Füderlsalz eingerichtet (Fig. 7). Im März 1831 genehmigte 
die Hofkammer nachträglich die vom Verwesamt vorgenom* 
menen Abänderungen des Bauplanes und die zur gänzlichen 
Vollendung des Tiroler Sudwerkes und für den Betrieb der 
Füderlsalzerzeugung nötigen Herstellungen nach den 
Plänen des Verwesamtes 350 ). Diese enthielten auch tech* 
nische Verbesserungen der Sudanlage selbst. Die Pfann* 
Steher, deren Zahl durch eine Neueinteilung verringert wer* 
den konnte, waren kegelstumpfförmig nach oben zu von 14 
auf 6 Zoll verjüngt ausgeführt und lichteten so den Raum 
unter der Pfanne zur Verstärkung des Zuges. Dann hob 
das Verwesamt den Pfannstattboden um 18 Zoll, von einer 
Klafter an der höchsten Stelle auf 4 Fuß 6 Zoll und auf 
2 Fuß beim Urend 351 ). Der Innenausbau des Sudhauses er* 
forderte einen großen Aufwand an Arbeitskräften und 
Materiale, nebst der eigenen Erzeugung mußten Ziegel noch 
von Ebensee bezogen und von privaten Ziegeleien angekauft 
werden, das Bauamt in Gmunden stellte Maurer bei, auch 
viele Hilfsarbeiter fanden beim Bau vorübergehend Beschäf* 
tigung 352 ). Eine von der Klubhütte zum Sudwerk gelegte 
Eisenbahn erleichterte die Zulieferung des Brennholzes für 
den künftigen Sud 353 ). 
35 °) S. O. A. 1827, Nr. 110; 1828, Nr. 90; 1829, Nr. 90; 1830, Nr. 46,90. 
351 ) S. O. A. 1831, Nr. 90. 
352 ) S. O. A. 1830, Nr. 46, 47, 90. 
353 ) S. O. A. 1833, Nr. 46.
	        
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