Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1818 bis zum Ende des Salzamtes im Jahre 1850 [3]

Herabsetzung des Mannschaftsstandes. 
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der Umstand, daß der systemisierte Personalstand in Hallstatt 
von 1066 Mann im Jahre 1824 zwei Jahre später auf 750 Mann 
zurückgegangen war. Schiller verlangte 1824 vom Verwes* 
amte zunächst die Entlassung von 122 Arbeitern, vorwiegend 
aus der Gruppe der Bestand* und Hilfsknechte bei der Holz* 
lieferung. Bergleute und Pfannhauser wollte er keine ent* 
lassen und sich mit der Verringerung des Standes durch den 
natürlichen Abfall zufrieden geben. Die Hofkammer war mit 
Schillers Vorgehen ganz einverstanden, um so ungehaltener 
aber über die früheren Referenten des Oberamtes, die es 
strenge rügte, daß sie bei den jährlich zweimaligen kost* 
spieligen Visitationen nicht schon lange bedacht waren, eine 
Reduktion des Personales einzuleiten, wozu die verminderte 
Salzerzeugung vollen Anlaß geboten hätte 132 ). Schiller ging 
bei der Herabsetzung des Mannschaftsstandes mit aller 
Rücksicht vor, er gewährte den zu entlassenden Arbeitern 
Fristen von sechs Monaten und darüber, um sich einen an* 
deren Verdienst zu suchen und verfügte, daß Arbeiter mit 
mehr als 20 Dienstjahren, wenn sie in die Verminderung 
fielen, zeitlich provisioniert werden sollten. Von den Ende 
1826 verbliebenen 750 stabilen Arbeitern hatten 278 Haus* 
und Grundbesitz, 149 waren Hausbesitzer ohne Grund und 
323 ohne Haus und ohne Grund. 480 verheirateten standen 
270 ledige Arbeiter gegenüber 133 ). 
Der 18. März 1822 war ein Trauertag für Hallstatt. Nach 
dem Berichte des Pfleggerichtes zu Wildenstein an das Ober* 
amt trat um halb 5 Uhr abends ein solches Ungewitter mit 
Blitz und Donner ein, daß der hiebei wütende Sturm alle 
Einwohner in Furcht und Schrecken versetzte. Mehrere Per* 
sonen wollten sogar ein Erdbeben verspürt haben. Vielen 
Häusern hob der Sturmwind die Dächer ab, viele Bäume 
riß er nieder. Noch fürchterlicher hauste das Unwetter auf 
dem See, auf welchem zu dieser Zeit sechs Schiffe voll von 
Bewohnern von Obertraun waren. Diese hatten die Leiche 
der verstorbenen Schullehrerswitwe Anna Hinterer zum 
Grabe nach Hallstatt begleitet und befanden sich auf der 
1S2 ) S. O. A. 1824, Nr. 129. 
13S ) S. O. A. 1826, Nr. 21,
	        
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