Volltext: Linz (I / 1927)

Die Badeanstalten der Gemeinde Linz 
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Unter den kalten Bädern nimmt die städtische Schwimmschule den ersten Platz ein. 
Ein zweites kaltes Bad ist das während der Sommermonate am rechten Donauufer ober 
halb der alten Brücke aufgestellte, aus eisernen Pontons ruhende städtische Schwimmbad, 
welches im verkleinerten Maßstabe dieselben Einrichtungen aufweist, wie die Schwimm 
schule. Als drittes Kaltbad ist das städtische Strandbad zu nennen. 
Von großer Bedeutung, namentlich für den ärmeren Teil der Bevölkerung, sind die 
in fünf Schulgebäuden der Stadt untergebrachten Brause- und Wannenbäder, welche 
teils als Schulbäder für die Schuljugend, teils zum allgemeinen Gebrauch für die Be 
völkerung bestimmt sind und sich bei ihrer zweckmäßigen Einrichtung und dem geringen 
Badetarif einer großen Beliebtheit erfreuen. 
Nach dem Kriege war die Stadtgemeinde durch die herrschende große Wohnungsnot 
in erster Linie in Anspruch genommen. Die Gemeinde hat in den letzten Jahren durch 
Beschaffung billigen Kredites für die Baugenossenschaften und durch die Bewilligung 
ganz bedeutender Summen für eigene Bauführungen zur Beschaffung von guten Woh 
nungen viel beigetragen, um das Wohnungselend zu mildern, doch gibt es hierin immer 
hin noch ein reiches Feld der Betätigung. Wenn bei diesen Bauten mit Rücksicht auf 
die Baukosten die hygienischen Anforderungen, namentlich bezüglich der Raumverhält 
nisse der Wohnungen, nicht im vollen Maß erfüllt werden können, so ist den Vertretern 
des Stadtphysikates durch ihre Teilnahme an den Baukommissionen doch die Gelegen 
heit geboten, dahin zu wirken, daß den Anforderungen der Gesundheitspflege möglichst 
Rechnung getragen wird. 
Eine in gesundheitlicher Beziehung für die Bevölkerung nicht zu unterschätzende 
Bedeutung haben die in der Stadt selbst und in deren nächster Umgebung befindlichen, 
ziemlich ausgedehnten, herrlichen Anlagen, die auch zum Teil prachtvolle Aussichtspunkte 
aufweisen. Insbesondere sind es der nahe gelegene Pöstlingberg, der Freinberg, der 
Bauernberg, der gut gepflegte und mit gärtnerisch hervorragenden Anlagen ausgestattete 
Volksgarten sowie die Anlagen an der Donau, die den Einwohnern von Linz Erholung 
bieten. 
U. Die Badeanstalten der Gemeinde Linz. 
Von Oberstadtbaurat Ing. Rudolf Redl. 
a) Freiluftbäder. 
Bis zum Beginne der Neunzigerjahre des vorigen Jahrhunderts trug die Stadt 
gemeinde nur dem Bedürfnis nach einem Freiluftbad in der warmen Jahreszeit Rech 
nung; diesem diente bis 1892 die Schwimm- und Badeanstalt im ehemaligen Ludlarm 
der Donau. Nach dessen Zuschüttung mußte sich die Bevölkerung durch eine Reihe von 
Jahren mit einem auf, bezw. zwischen Holzschiffen eingerichteten, räumlich unzuläng 
lichen Strombade am rechten Donauufer oberhalb der Brücke begnügen. Inzwischen 
entstand das Projekt, auf dem durch Anschüttung gewonnenen Gebiete der Straßerau 
geräumige, aus Beton hergestellte Schwimmbecken zu errichten und diese mit gepumptem
	        
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