Volltext: Die Dachsteingruppe

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protestantische Lehre rasch um sich, bei den Bergknappen, 
Holzknechten und Bauern gleicherweise. Der Bauernkrieg 
des Jahres 1525 nahm im oberen Ennstal besonders ge 
fährliche Formen an und hatte die Vernichtung des im 
ausgehenden Mittelalter so blühenden Bergbaustädtchens 
Schladming zur Folge, das noch zu Beginn des Jahrhun 
derts 1500 Bergknappen zählte, dem aber 1530 nur mehr 
die Marktrechte, keine weiteren Freiheiten eingeräumt 
wurden. Unter der Bauernbevölkerung und den Halleuten 
erhielt sich aber die neue Lehre auch nach den strengen Maß 
regeln an der Wende des 16. und 17. Jahrhunderts, die in 
den Haupttälern die Leute zur Auswanderung oder zum 
Übertritt zum Katholizismus zwangen. Als zu Ende des 
17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts zuerst im Salz 
burgischen dem Scheinkatholizismus ein Ende gemacht 
wurde und neue Glaubensverfolgungen begannen (Emigra 
tion von 1731 und 1732), äußerte sich auch im Salzkammer 
gut teilweise nur aus dem Streben, eine Verbesserung der 
wirtschaftlichen Lage herbeizuführen, das Begehren nach 
der Erlaubnis zur Auswanderung. Sie wurde aber zunächst 
nur unter der Bedingung gewährt, daß die Emigranten 
ihr Vermögen und ihre Kinder zurückließen, und ward auch 
später nur für Siebenbürgen gestattet. Als 1781 das 
„Toleranzpatent" erlassen wurde, traten die Bewohner der 
Ramsau bei Schladming, der Gosau, Hallstatts und Goiserns 
wieder zum größten Teil zur protestantischen Lehre über; 
diese Orte haben alle zwei Kirchen, eine protestantische und 
eine katholische. Im inneren österreichischen Salzkammer 
gut sind derzeit 62 Prozent der Bevölkerung protestantisch, 
im steierischen Ennstal (bis Jrdning) 32 Prozent, die salz-
	        
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