Volltext: Die österreichisch-ungarische Landmacht nach Aufbau, Gliederung, Friedensgarnison, Einteilung und nationaler Zusammensetzung im Sommer 1914 (Ergänzungsheft 9 1934)

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Aufstellung des Ulanenregiments Nr. 13, schließlich das Jahr 1883 den 
großen Ausbau auf 102 Infanterieregimenter. Im Jahre 1904 wurden die 
4 bh. Infanterieregimenter aufgestellt, 1905 die 4 Regimenter der Tiroler 
Kaiserjäger aus dem großen Regiment und einigen Feldjägerbataillonen 
errichtet. 1903 entstand das bh. Feldjägerbataillon, und knapp vor dem 
Weltkrieg wurden die Feldjägerbataillone Nr. 14, 18 und 27 geschaffen. 
Die Organisation der Artillerie hatte im Laufe der Jahrhunderte 
mannigfache Wandlungen durchgemacht, die zu schildern den Rahmen 
dieser Arbeit überschreiten würde. Im Jahre 1914 bildeten die aus den 
seinerzeitigen Korpsartillerieregimentern entstandenen Feldhaubitzregi¬ 
menter die ältesten Bestandteile der k. u. k. Artillerie, die bis auf zwei 
(FHbR. Nr. 7 und 14) ihren Ursprung auf das Jahr 1854 zurückführten. 
Von den je drei aus jedem der Militärterritorialbezirke 1 bis 14 sich 
ergänzenden Feldkanonenregimentern stammten immer je zwei aus dem 
Jahre 1885, je eines aus dem Jahre 1892. Die reitenden Artilleriedivisionen 
waren im Jahre 1908, die schweren Haubitzdivisionen im Jahre 1912 
errichtet worden. Auch die Festungsartillerie hatte — bei weit zurück¬ 
reichender ruhmvoller Tradition — ihre im Jahre 1914 gültige Organisa¬ 
tion erst 1891, zum Teil sogar erst in den letzten Jahren vor Ausbruch 
des Weltkrieges erhalten. Ebenso stand es mit den technischen Truppen. 
Die k. k. Landwehrinf anteriere gimen ter waren in ihrer Mehrzahl 
aus den in den Jahren 1869 und 1872 entstandenen selbständigen Land¬ 
wehrbataillonen im Jahre 1889 errichtet worden. Doch wurde an ihrem 
Ausbau ständig weiter gearbeitet, der erst 1909 mit der Errichtung des 
k. k. Landesschützenregiments Nr. ITI sein vorläufiges Ende erreichte. 
Von der Landwehrkavallerie war die im Jahre 1872 errichtete Tiroler 
reitende Schützendivision die älteste Formation, der die zwei Jahre später 
entstandene reitende Dalmatiner Schützendivision an Alter wenig nach¬ 
stand. Die sechs Landwehrulanenregimenter verdankten dem Jahre 1883 
ihren Ursprung. Die Schaffung einer eigenen k. k. Landwehrartillerie 
erfolgte erst im Jahre 1907. 
Die k. u. Honvédinfanterieregimenter wurden in zwei Etappen auf¬ 
gestellt. Im Jahre 1886 entstanden die Regimenter Nr. 1 bis 28, im Jahre 
1913 die Regimenter Nr. 29 bis 32. Im gleichen Jahre wurde auch den 
aus dem Jahre 1874 stammenden 9 Honvédhusarenregimentern das 
Honvédhusarenregiment Nr. 6 als zehntes angegliedert. Auch die k. u. 
Honvéd erhielt ihre Artillerie erst knapp vor Kriegsbeginn im Jahre 1913. 
Mit Hilfswaffen waren im Jahre 1914 weder die k. k. Landwehr noch 
die k. u. Honvéd ausgestattet. 
Spalte 5 soll über die Unterscheidungszeichen der alten Armee 
unterrichten. Im großen waren die Waffengattungen durch Farbe und 
Schnitt der Uniform unterschieden, innerhalb der Waffengattungen 
wurden verschiedene Farben der Aufschläge, der Waffenröcke und der 
Paradekopfbedeckungen, dann der Knöpfe und Oliven, schließlich Zahlen 
auf den Knöpfen verwendet, um die Zugehörigkeit zu den einzelnen 
Truppenkörpern zu bezeichnen. Diese Farbenmannigfaltigkeit spielte ins¬ 
besondere im k. u. k. Heere eine große Rolle, es war das so vielfach 
bekrittelte und bespöttelte „Farbenkastl", von dessen Abschaffung oft
	        
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