Volltext: Volksgesundheit im Krieg I. Teil (I. Teil / 1926)

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STEINER. 
Sanitätsmannschaft leitete ein dem Kombattantenstand (der 
«Sanitätstruppe») entnommener Offizier. Wiewohl die Korn* 
mandoführung in einem Spital an die nicht dem berufsmilitär* 
ärztlichen Stande angehörigen Ärzte hohe Anforderungen stellte, 
hat sich doch der weitaus größte Teil von ihnen bald in diesen 
neuen Aufgabenkreis mit Erfolg hineingefunden und hat diese 
dem ärztlichen Wirken freien Spielraum gewährende organisa* 
torische Stellung zu schätzen gelernt. 
Die durch die Bedürfnisse des Krieges bedingte Erweis 
terung des Sanitätsdienstes im Hinterlande war in 
der Mobilisierungsvorschrift genau festgelegt. Diese in ziem* 
lieh ausgedehntem Maße gehaltenen Vorsorgen hätten in einem 
normalen Kriege gewiß hingereicht; den ungeahnt großen Ans 
forderungen des Weltkrieges konnten sie aber nicht genügen, 
weshalb schon bald eine unvorhergesehene Ausgestaltung nots 
wendig wurde. 
Zur Aufnahme der von der Armee im Felde in das Hinters 
land zurückströmenden Kranken und Verwundeten waren orgas 
nisationsgemäß bestimmt: die erweiterten 27 Garnisonsspitäler, 
die Festungsspitäler, die erweiterten Truppenspitäler und 
Marodenhäuser, die die Bezeichnung «Reservespitäler» erhielten, 
und die stabilen Anstalten der freiwilligen Sanitätspflege, als: 
Vereinsreservespitäler, Vereinsrekonvaleszentenhäuser, die Bets 
tenwidmungen in den Zivilspitälern und die Privatpflegestätten. 
Zur vorübergehenden Unterbringung Kranker und Verwundeter 
an den Eisenbahns(Schiffahrtss)linien waren die stabilen Krans 
kenhaltstationen des Heeres und der freiwilligen Krankenpflege 
berufen. Den Krankentransport zwischen den Bahnhöfen (Lan* 
dungsplätzen) und den Sanitätsanstalten hatten eigene «Lokal* 
Krankentransportkolonnen» der freiwilligen Sanitätspflege durch* 
zuführen. 
Diese Vorsorgen erstreckten sich auf das gesamte Gebiet 
der alten Monarchie, also auch auf das in den «Etappenraum» 
fallende. Doch unterstanden alle in diesem Raume befindlichen 
Sanitätsanstalten hinsichtlich ihrer Ausnützung dem Armee* 
Oberkommando. Der Etappenraum wechselte im Verlaufe des 
Krieges wiederholt seine Ausdehnung, für die «Krankenzer* 
Streuung», d. h. für die endgültige Unterbringung der einer län* 
geren Heilungsdauer bedürftigen oder voraussichtlich undienst* 
bar bleibenden Kranken und Verwundeten kam aber nur der
	        
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