Volltext: Volksgesundheit im Krieg I. Teil (I. Teil / 1926)

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KIRCHENBERGER. 
Die endgültige ausführliche Bearbeitung der 
Sanitätsstatistik, beziehungsweise eines Sanitätsberichtes in 
einem mehrbändigen Werke, für dessen Inhalt bereits ein Pro* 
gramm entworfen war, wäre der späteren Friedenszeit vor* 
behalten geblieben. 
Die provisorische Bearbeitung der Sanitätsstatistik war bis 
zum dritten, beziehungsweise zweiten Kriegsjahre gediehen und 
gleichzeitig die Sammlung und Sichtung des sanitätsstatistischen 
Materials für das dritte, beziehungsweise vierte Kriegsjahr in 
der Ausführung begriffen, als imHerbst 1918 der Zusammenbruch 
der Monarchie und Armee erfolgte und damit der weiteren 
Tätigkeit der Gruppe für Sanitätsstatistik ein vorzeitiges Ende 
bereitet wurde. Ein Teil der oben angeführten provisorischen 
sanitätsstatistischen Elaborate und einige andere für die Sani* 
tätsstatistik verwertbare Akte über den Krieg 1914—1918 bilden 
die Grundlage für die nachfolgenden sanitätsstatistischen Bei* 
träge. 
Quellen der Sanitätsstatistik. 
1. Das Schwergewicht der sanitären Berichterstattung lag 
bei den Sanitätsanstalten der Armee im Felde und des Hinterlan* 
des, da nicht bloß jeder Verwundete, sondern auch jeder Kranke, 
der irgendwie einer sorgfältigeren Behandlung bedurfte, in eine 
Sanitätsanstalt abgegeben wurde. Die Sanitätsanstalten hatten 
monatlich einen «Sanitätsanstalts*Krankenrapport» 
nach einem vorgeschriebenen Muster zu verfassen. Diese Kran* 
kenrapporte wurden im Felde bei den Armeekommandos, im 
Hinterlande bei den Militärkommandos (Landwehrkommandos, 
Honveddistriktskommandos) gesammelt und bis Ende des 
nächstfolgenden Monats an das Kriegsministerium gesandt. 
Überdies hatten die Spitäler über jeden Kranken ein «V o r * 
merkblatt» anzulegen, beziehungsweise zu führen, welches 
das Nationale des Kranken, alle für die Sanitätsstatistik not* 
wendigen Daten und die Krankengeschichte enthielt. Das Vor* 
merkblatt wanderte mit dem Kranken von Spital zu Spital, wurde 
daselbst weiter geführt und endlich von jener Heilanstalt, aus 
der der Kranke «endgültig» aus dem Krankenstände in Abgang 
gebracht wurde, beziehungsweise in der er starb, abgeschlossen. 
Die Feldsanitätsanstalten sandten die abgeschlossenen Vormerk* 
blätter monatlich an die Gruppe für Sanitätsstatistik, während
	        
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