Volltext: Volksgesundheit im Krieg I. Teil (I. Teil / 1926)

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HELLY. 
6‘46% ab und in Vorarlberg um 4472 = 611%; in den anderen 
Bundesländern hat die Zahl der Weiber seit 1910 zugenommen. 
Eine noch größere Umstellung hat die Zusammensetzung 
der Bevölkerung in bezug auf das Alter erfahren. Soweit 
brauchbare Vergleichsdaten vorliegen, zeigt es sich, daß die 
Altersklassen bis zu 9 Jahren, von 20 bis 29 Jahren und über 
80 Jahre im Jahre 1920 einen kleineren Anteil an der Gesamt* 
bevölkerung hatten als im Jahre 1910, wozu bei den Männern 
auch noch eine schwächere Besetzung der Altersklasse von 30 
bis 39 Jahren kommt. Eine nicht nach Altersklassen aufgeteilte 
Statistik der Krankheits* und Todesursachen, wie es die für 
diese Arbeit benützte ist, muß daher erwartungsgemäß eine mit 
Beziehung zur Gesamtbevölkerung geringere Häufigkeit der 
Todesursachen des Säuglings* und Kindesalters (zum Beispiel 
angeborene Lebensschwäche, Darmkatarrh der Kinder, Masern, 
Scharlach, Keuchhusten, Diphtherie) und des kräftigsten Alters 
(zum Beispiel Selbstmord, zufällige Beschädigungen) insbeson* 
dere in der Nachkriegszeit aufweisen. Und weiter wird infolge 
der schwächeren Besetzung des Säuglingsalters mit seiner hohen 
Sterblichkeit eine geringere Allgemeinsterblichkeit erwartet 
werden müssen. 
Das angegebene Defizit der Bevölkerungszahl im Jahre 
1920 gegenüber dem Jahre 1910 gibt nicht den ganzen Umfang 
der durch den Krieg gesetzten Einbuße wieder, für deren genaue 
Charakteristik die Rücksichtnahme auf die vom 1. Januar 1911 
an sicherlich stattgefundene Bevölkerungszunahme erforderlich 
ist. Ich berechnete auf Grund des Bevölkerungszuwachses vom 
Jahre 1900 bis zum Jahre 1910 mit Berücksichtigung von Alter 
und Geschlecht für jene Länder, wo die Rechenunterlagen vor* 
handen waren, nämlich für Wien, Niederösterreich, Oberöster* 
reich, Salzburg und Vorarlberg den bei gleicher prozentueller 
Zunahme den im Jahre 1920 zu gewärtigenden Bevölkerungs* 
stand, wobei ich, da die Volkszählung nicht im Dezember des 
Jahres 1920, sondern schon im Januar stattgefunden hatte, ein 
Zehntel des Zuwachses in Abzug brachte. Ich fand, daß in 
diesen Ländern die Zahl der Bevölkerung am 31. Januar 1920 
um 470.780 Männer und 363.995 Weiber, insgesamt um 834.775 
Personen hinter der Erwartung zurückblieb. Unter der An* 
nähme, daß in den drei nicht berücksichtigten Ländern ähn* 
liehe Zunahmsverhältnisse wie in den berücksichtigten nach
	        
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