Volltext: Volksgesundheit im Krieg I. Teil (I. Teil / 1926)

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PIRQUET. 
0'66 Graden zu beziffern. In Wien war die Verbesserung des 
Durchschnitts » Pelidisis zu derselben Zeit noch größer 
(1'21 Grade). Diese größere Verbesserung in Wien ist wohl 
hauptsächlich dem Umstande zuzuschreiben, daß in Wien ein 
viel größerer Bruchteil der Schulkinder als im Lande Nieder» 
Österreich ausgespeist worden ist. Die Tabelle 16 (S. 304) zeigt 
uns diese Verhältnisse. 
Oberösterreich. 
In Oberösterreich wurde im Frühling 1921 der größte Teil 
der Schuljugend auf ihr Pelidisi untersucht. Es wurden zu die» 
sem Zweck alle Schulen, die einen Besuch von mehr als 100 Kin» 
dern hatten, in die Untersuchung einbezogen; zur vergleichen» 
den Darstellung wurden bloß die Schulkinder vom 6. bis zum 
14. Lebensjahre verwendet; ihre Zahl beträgt 119.300. Von die» 
sen 119.300 Kindern waren 73.600 unterernährt (Pelidisi 93 und 
darunter), 45.700 waren normal oder gut ernährt (Pelidisi 94 und 
darüber). Das Zahlenverhältnis der Unterernährten zu den 
normal und gut Genährten verhält sich wie 1’6 : 1. 
In der graphischen Darstellung (S. 305, Fig. 42) kommen die 
Ernährungsverhältnisse der Schulkinder in den größeren Orten 
Oberösterreichs zum Ausdrucke. Die licht gehaltenen Kreisab» 
schnitte stellen die jeweiligen Zahlen der normalen Kinder vor; 
man sieht ferner gerade bei dieser Darstellung sehr gut, in wel» 
ehern Ausmaß die unterernährten Kinder durch die Ausspeisung 
erfaßt worden sind. Die mitteldunkel gehaltenen Kreisflächen 
stellen nämlich die Anzahl der unterernährten, aber damals 
noch nicht in die Ausspeisung einbezogenen Kinder vor. Für 
die praktische Durchführung und Ausgestaltung einer Schul» 
ausspeisung ist durch eine derartige Darstellung eine gute, auf 
Zahlen gegründete Unterlage gegeben. 
Die folgende Landkarte von Oberösterreich (S. 307, Fig. 43) 
stellt die Ernährungsverhältnisse der Schulkinder im ganzen 
Lande vor. 
Diese Skizze von Oberösterreich zeigt uns, daß in den so» 
genannten «Notstandsgebieten», d. i. in der Nordwestecke des 
Landes nördlich der Donau und in den südlichen Gebieten, in 
dem gebirgigen Salzkammergut, der Ernährungszustand der Kin# 
der ein der schwierigen Lage der Bevölkerung entsprechend 
schlechter ist. Es bleibt aber noch der westliche, am Inn, an
	        
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