Volltext: Volksgesundheit im Krieg I. Teil (I. Teil / 1926)

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PIRQUET. 
um 36‘4°/o zu rechnen. Statt dessen beträgt die Abnahme bloß 
2°/,; statt daß um 540 Kleinkinder weniger starben, starben 
bloß um 33 weniger. Dies bedeutet trotz der Abnahme der ab* 
soluten Zahl der Sterbefälle eine außerordentliche Steigerung 
der relativen Kleinkindersterblichkeit (von 1914 auf 1919 um 
mehr als 30 °/o). Zur Zeit als die Abnahme der Geburten noch 
keinen Einfluß auf die Zahl der Kleinkinder ausüben konnte, 
d. i. also im Jahre 1915, hat die Zahl der Sterbefälle der Klein* 
kinder auch absolut zugenommen; sie war höher als in den drei 
vorhergehenden Jahren und wurde nur noch von der Sterbeziffer 
im Jahre der Grippe*Epidemie übertroffen. Wir können also 
aus der genauen Betrachtung der eben mitgeteilten Ziffern auf 
eine wirklich verheerende Einwirkung der Hungersnot auf die 
Wiener Kleinkinder schließen, welcher schon im Jahre 1920 
eine deutliche Besserung folgte. 
C. Schulpflichtiges Alter. 
(Sterblichkeit in Wien.) Tabelle 13. 
Jahr 
6. bis 10. Jahr 
(5 Jahrgänge) 
11. bis 15. Jahr 
(5 Jahrgänge) 
Gesamtsumme 
1910 .... 
644 
408 
1052 
1911 .... 
612 
445 
1057 
1912 .... 
615 
455 
1070 
1913 .... 
659 
392 
1051 
1914 .... 
646 
422 
1068 
1915 .... 
754 
469 
1223 
1916 .... 
722 
525 
1247 
1917 .... 
729 
561 
1290 
1918 .... 
1099 
896 
1995 
1919 .... 
801 
577 
1378 
1920 .... 
628 
411 
1039 
Diese Zahlen benötigen keine weitere Erklärung. Sie zei* 
gen (mit Ausnahme des hohen Gipfels im Grippejahre 1918) 
eine stetig zunehmende Sterblichkeit entsprechend der bis 1919 
ansteigenden Hungersnot.
	        
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