Volltext: Urkundenforschung

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Privilegienmaterials (c. 1500 Urkunden) untersucht und 
glaube damit Beiträge zur Klärung des Vorlagenproblems 
geboten und die Stellung des Liber Diurnus geklärt zu 
haben; nach meinen Feststellungen kann der Liber Diurnus 
mindestens für die Zeit vom Beginn des 9. bis zum Ende des 
11. Jahrhunderts nicht das wirklich verwendete Vorlagen 
buch der päpstlichen Kanzlei gebildet haben 52 ). 
Die Kanzleigeschichte ist mindestens in den Hauptzügen 
geklärt und wurde zusammenfassend im Handbuch von 
Bresslau behandelt; zuletzt verdankt sie besondere Förde 
rung für die ältere Zeit den Arbeiten von Kehr und für die 
spätere Zeit den Arbeiten von Rudolf von Heckei, H. Göring, 
Borwin Rusch u. a. Während wir für die meisten großen 
Kanzleien des Abendlandes Verzeichnisse des Kanzlei 
personals und damit ein festes Gerippe für die Kenntnis der 
Kanzleiorganisation besitzen, fehlt uns ein solches Hilfs 
mittel für die päpstliche Kanzlei der älteren Zeit; diese 
Lücke soll mein gegenwärtig im Druck befindliches Ver 
zeichnis ausfüllen 53 ). 
Nach dem Abschluß der oben erwähnten Untersuchung 
über die inneren Merkmale und den Rechtsinhalt hoffe ich 
das Gesamtgebiet der Papsturkunden im zweiten Bande der 
Urkundenlehre des Handbuches der Mittelalterlichen und 
Neueren Geschichte, dessen Bearbeitung ich übernommen 
habe, möglichst erschöpfend und umfassend darstellen zu 
können. 
II. Die Kaiserurkunden. 
Die wichtigste Quelle für die Geschichte des deutschen 
Volkes und des Deutschen Reiches sind die Urkunden der 
52 ) Leo Santifaller, Die Verwendung des Liber Diurnus in den Privi 
legien der Päpste von den Anfängen bis zum Ende des 11. Jahrhunderts. 
In: Mitteilungen des österreichischen Instituts für Geschichtsforschung 
49, 1936, 225—366 (4). Ein „vorläufiger Forschungsbericht“ erschien 
bereits früher: Leo Santifaller, Über die Verwendung des Liber Diurnus 
in der päpstlichen Kanzlei von der Mitte des 8. bis in die Mitte des 
11. Jahrhunderts. In: Festschrift für Heinrich Finke, 1925, 23—35. 
63 ) Leo Santifaller, Saggio di un elenco dei funzionari, impiegati e 
scrittori della Cancelleria Pontificia dall’ inizio all’ anno 1099 in: Bul- 
lettino dei!’ Istituto Storico Italiano 1937, S. 1—c. 600 (5).
	        
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