Volltext: Urkundenforschung

wird und daß daher im folgenden, wenn wir im wesentlichen 
auch nur von unseren eigenen Arbeiten sprechen, doch zu 
gleich auch die wichtigsten Ergebnisse und Probleme der 
Urkundenforschung überhaupt mindestens in der Haupt 
sache berührt werden. 
I. Die Papsturkunden. 
Das Papsttum ist die universalste Einrichtung des Mittel 
alters und der religiöse, allgemein-kulturelle und politische 
Einfluß des Papsttums erstreckt sich bedeutsam über alle 
Staaten des Abendlandes. Führerstellung in Europa, Reichs 
kirche, Kaisertum, Italienpolitik und Ostpolitik aber brin 
gen das Deutsche Reich in die allerengsten und folgen 
schwersten Beziehungen zu Rom. Die Erforschung der 
Papsturkunde ist daher für alle Arbeiten auf dem Gebiete 
der mittelalterlichen, vor allem aber für die deutsche Ge 
schichte, eine unerläßliche Grundlage. 
Die Sammlung des über ganz Europa verstreuten Materials 
wird für die Zeit bis 1198 durch das von Paul Kehr be 
gründete und geleitete Papsturkunden-Unternehmen der 
Göttinger Gesellschaft der Wissenschaften in umfassender 
Weise, und zwar nach Ländern bzw. Empfängern geordnet 
durchgeführt 45 ); ich konnte neuerdings für ein durch das 
Göttinger Unternehmen bereits erledigtes Gebiet einen 
Fund beisteuern, der in unseren Übungen eingehend be 
handelt wurde 46 ). Eür das spätere Mittelalter wird das 
Material, soweit es in den Papstregistern enthalten ist, für 
das 13. Jahrhundert durch die französische Register 
publikation und seither durch verschiedene Veröffent 
lichungen, für Deutschland vor allem durch das von Paul 
Kehr geleitete Repertorium Germanicum erschlossen bzw. 
verzeichnet; die Original- bzw. die Empfängerüberlieferung 
45 ) Siehe darüber zuletzt Paul Kehr, Über die Sammlung und Heraus 
gabe der älteren Papsturkunden bis Innozenz III. (1198). In: Sitzungs 
berichte der Preußischen Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Kl. 
1934; siehe auch oben S. 15 Anm. 14. 
46 ) Leo Santifaller, Papsturkunden für das Trienter Domkapitel. In: 
Historisches Jahrbuch der Görres-Gesellschaft 56, 1936, 46—58 (1).
	        
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