Volltext: Urkundenforschung

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tausend Jahre die einzige verläßliche schriftliche Quelle. 
Und darüber hinaus bilden die Urkunden wegen ihrer 
objektiven und exakten Angaben einerseits das Rückgrat 
und das Gerippe, andererseits aber auch das Kernstück der 
allgemeinen politischen Staaten-, Reichs- und Volksge 
schichte, wie auch der Kirchengeschichte, so daß je mehr 
urkundliche Quellen zur Verfügung stehen und je besser die 
Methoden zu ihrer Benützung ausgebildet sind, die Ge 
schichtsforschung und Geschichtsschreibung sich desto 
stärker und ausschließlicher auf diese verläßlichen Ge 
schichtsquellen stützen kann. 
Das wissenschaftliche Ziel der Urkundenforschung wird 
daher sein: die immer feinere, präzisere und schärfere Aus 
bildung der Methoden und die Umbildung und Anpassung 
dieser Methoden bei neuartigen Urkundengruppen, die Aus 
dehnung der Untersuchungen auf bis jetzt unbearbeitete 
oder nicht genügend bearbeitete Urkundengruppen, Be 
urkundungsstellen und Kanzleien und im Zusammenhang 
damit die Entwickelung der vergleichenden Urkunden 
forschung, die Erschließung, Bearbeitung und Herausgabe 
unbekannten oder ungenügend edierten Quellenstoffes, der 
weitere Ausbau jener eben angeführten Sonderwissen 
schaften, die vor allem auf Grundlage der Urkundenfor 
schung erwachsen sind, und endlich die Eroberung und 
Durchdringung immer größerer und weiterer Gebiete der 
Geschichtswissenschaft, so daß entsprechend der Stellung 
der Urkunde innerhalb der schriftlich überlieferten Ge 
schichtsquellen, als der objektivsten, tendenziösesten, ver 
läßlichsten und exaktesten Quelle, die Urkunden bzw. die 
Methoden und Ergebnisse der Urkundenforschung schließ 
lich schlechthin die Grundlagen aller wirklich wissenschaft 
lichen Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung bilden 
müssen. 
3. 
Die Urkundenforschung an sich und als Grundlage aller 
wissenschaftlichen Geschichtsforschung und Geschichts 
schreibung hat nicht nur theorethisch-wissenschaftliche,
	        
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