Volltext: Urkundenforschung

ten Archiven gibt es noch immer Bestände, deren Inhalt 
im einzelnen noch nicht verzeichnet ist, und viele Urkunden 
liegen mitunter völlig unbekannt in abgelegenen oder schwer 
zugänglichen Kirchen- und Privatarchiven: in solchen 
Fällen bedarf es dann der oben angedeuteten ausgedehnten 
Geschichtskenntnisse, um das Vorhandensein derartiger Ur 
kunden festzustellen, und es bedarf ferner vielfach persön 
licher Beziehungen oder gar eines Druckes höheren Ortes, 
um in manche Kirchen- und Privatarchive Einlaß zu er 
halten. 
3. 
Bei der Arbeit der Materialsammlung wird man praktisch 
am vorteilhaftesten so Vorgehen, daß man zunächst soweit 
es möglich ist ausführliche Verzeichnisse auf Grund der ge 
druckten oder handschriftlichen Hilfsmittel (Repertorien, 
Inventare) anlegt und diese dann im Gange der Archiv 
durchforschung ergänzt und erweitert; bei bis jetzt un 
geordneten Beständen wird man, um zum Ziel zu gelangen, 
nicht selten selbst die Arbeit des Archivars übernehmen und 
mindestens eine gewisse Ordnung und Inventarisierung 
durchführen müssen. Mindestens die wichtigsten, wenn es 
möglich und notwendig erscheint sämtliche Überlieferungs 
formen, sollen photographiert und beschrieben 15 ) werden; 
die Leika mit ihren 35—40 Aufnahmen enthaltenden Filmen 
tut da ausgezeichnete Dienste und ermöglicht es in verhält 
nismäßig kurzer Zeit, große Materialmassen im Bilde zu sam 
meln. Für die erschöpfende Bearbeitung von größeren Ur 
kundengruppen ist die Anlage einer Reihe von Kartotheken 
unerläßlich, so einer zeitlich geordneten Hauptreihe 16 ), 
15 ) Für die Urkundenbeschreibungen haben wir uns folgendes 
Schema (auf vorgedruckten Zetteln) zurechtgelegt: Archiv und Archiv 
signatur, Datum, Überlieferung (Orig., Kop., Photo), Schreibstoff, 
Größe, Plika, Faltung, Linierung, Erhaltungszustand, Schrift, Tinte, 
Verbesserungen, Handwechsel, Rasuren, Tintenwechsel, Vermerke und 
Rückennotizen; Siegel: Befestigung, Form und Größe, Stoff, Legende, 
Bild, Erhaltungszustand, Verschiedenes. 
16 ) Die Zettel der chronologischen Hauptreihe sollen etwa folgende 
Rubriken enthalten: Datum, Aussteller, Empfänger, Überlieferung, 
Schreiber, Diktat. Vgl. dazu auch Sickel, Programm und Instructionen.
	        
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