Volltext: Sittengeschichte des Weltkrieges I. Band (I. / 1930)

hat nicht mehr die einzige Möglichkeit der Ehe: sie ist nicht mehr wirt¬ 
schaftlich dem Manne auf Gnade und Ungnade ausgeliefert, sie kann 
wählen, nicht nur v o n w e m, sondern auch o b sie geheiratet werden oder 
ihr Brot selbst verdienen will. Dadurch geht auch die jahrhundertealte 
Passivität ihres Charakters, das Gefühl der ins Erotische übersetzten wirt¬ 
schaftlichen Abhängigkeit verloren. Wirtschaftliche Unabhängigkeit gibt 
Bei der Toilette 
Üppige Frauenschönheit vor dem Kriege 
Nach einem Gemälde von A. Guillaume 
Mut zu sexueller Freiheit. Die Zunahme des außerehelichen Verkehrs 
geht Hand in Hand mit der Ausübung des vom Feminismus seit jeher 
geforderten Rechts auch der unverheirateten Frau auf das Kind. Auf 
diese Weise entsteht nach und nach der heute herrschende Zustand, den 
einige statistische Daten Calvertons14) beleuchten mögen: Von den unver¬ 
heirateten Müttern in Boston sind heute 86 v. H. in bezahlten Stellungen 
tätig. Obgleich im allgemeinen nur 60 v. H. der Mädchen zwischen 16 und 
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