Volltext: Sittengeschichte des Weltkrieges I. Band (I. / 1930)

Ce 11’est lä, cert’s, qu’une hypothese, 
Le Royaum’ des Femm’s supplantant 
Cette viell’ Republiqu’ Frangaise 
Pour qui les homm’s versent leur sang. 
En tous cas, si cela d’vait etre, 
Comme ell’s ont d’ la sagacite 
Ell’s nous debarrass’raient peut-etre 
A tout jamais d’nos deputes. 
Dazu ist allerdings zu bemerken, daß die Frauen in Frankreich heute 
noch kein Stimmrecht besitzen, sich also die Voraussage des Couplets 
nicht bewahrheitet hat, was, hätte Höflichkeit und Dankbarkeit der 
Männer mitgesprochen, bei den chevaleresken Franzosen am wenigsten der 
Fall wäre. Allerdings dürfte dieser bedeutsamste Schritt der politischen 
Emanzipation auch in Frankreich nicht lange auf sich warten lassen. Erst 
kürzlich wurde die Frage des Frauenwahlrechts der französischen Aka¬ 
demie zur Abstimmung unterbreitet, wobei die Mitglieder dieser gewiß 
nicht übertrieben radikal gesinnten Körperschaft bis auf zwei für die 
politische Gleichberechtigung der Frau eintraten. So ist anzunehmen, daß 
die Frauen hier wie in allen übrigen Kulturländern, in denen sich die 
Emanzipation politisch noch nicht voll auswirkte, bald zu den Urnen 
schreiten werden. 
Feminismus und Frauenbewegung sind — wir betreten individuell-sub¬ 
jektives Gebiet — auf die mannigfachste Art mit erotischen Momenten 
verknüpft und durchsetzt. Die großen Frauenrechtlerinnen früherer 
Zeiten, die Frauen, die irgendwie über die damals als gottgewollt und 
naturgegeben hingestellte Bestimmung der Frau hinaus zu historischer Be¬ 
deutung gelangt sind, 
waren zugleich auch 
Vorkämpferinnen der 
Befreiung von den 
konventionellen Fes¬ 
seln der Moral. Unter 
diesem Gesichtspunkt 
entbehrt es sogar nicht 
einer gewissen Pikan- 
terie, daß diese weib¬ 
lichen Genies viel 
weniger Frauenrecht¬ 
lerinnen als Für¬ 
sprecherinnen der ero¬ 
tischen Freiheit waren, 
deren Konsequenzen 
Frauenarbeit im Kriege 
An der Granatendrehbank einer deutschen Munitionsfabrik 
Photographische Aufnahme 
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