Volltext: Sittengeschichte des Weltkrieges I. Band (I. / 1930)

Mobiles Feld-Freudenhaus für Offiziere, in einer Art Zirkuswagen untergebracht 
Photographische Aufnahme (»A.-I,-Z.«) 
Tradition. Gegen alle von Wissenschaftlern ins Treffen geführten Argu¬ 
mente wurde immer wieder darauf verwiesen, daß ein solches Verbot 
»dem soldatischen Empfinden widerspräche«. 
Daher kommt es, daß wir schon Anfang 1915, als der Bewegungskrieg 
bereits dauernd in einen Stellungskrieg übergegangen war, auf der Seite 
beider kriegführenden Teile längs aller Frontabschnitte Militärbordelle 
finden. Sie wurden erst im Westen und kurz darauf auch in allen Kampf¬ 
gebieten des Ostens eingeführt. Darunter gab es in meist verhältnismäßig 
geringer Entfernung von der Kampflinie Feldbordelle, die in verlassenen 
Schlössern, vom Krieg mehr oder minder verschonten Dorfhäusern oder 
auch in eigens errichteten Holzbaracken oder leerstehenden Waggons 
untergebracht waren. Sie bestanden meist nur kürzere Zeit und ihr Per¬ 
sonal zählte selten mehr als zwei bis drei Weibspersonen. Sie wurden von 
Soldaten, die in die Kampflinie zogen oder von dort in die zweite Linie 
oder Reserve zurückgezogen wurden, besucht. 
Mehr Bedeutung kam den für längere Dauer eingerichteten und den 
von der Zivilbevölkerung bereits früher benützten öffentlichen Häusern 
in der Etappe zu. Die Etappe war der unmittelbaren Kriegsgefahr 
nicht ausgesetzt und diente als Übergangsstation für alle Truppenteile, 
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