Volltext: Sittengeschichte des Weltkrieges I. Band (I. / 1930)

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— er 
Kriege 
der Weltkrieg . . . nur eine steile 
Kurve in dem Verlauf unserer mo¬ 
dernen industriellen Zivilisation. 
Der Krieg machte eine Anzahl 
von Kräften frei, die sonst wohl 
noch eine lange Zeit gebraucht 
hätten, um ihre jetzige Bedeutung 
zu gewinnen. Die alte Moral hatte 
schon vor dem Kriege zu verfallen 
begonnen, und der Krieg zeigt nur 
deutlich, wie sehr Ethik und Ideale 
der herrschenden Klassen sich auf¬ 
gelöst hatten.« Und ferner: »Nicht 
daß der letzte Grund für den 
Aufstand gegen die alte Moral in 
dem Weltkrieg zu finden ist 
hatte sich schon vor dem 
zu regen begonnen —, 
aber es bedurfte nur dieser Kata¬ 
strophe, um ihn in schnellste Be¬ 
wegung zu setzen1).« 
Das in der französischen Revo¬ 
lution zum Siege und zur wirt¬ 
schaftlichen Herrschaft gelangte 
Bürgertum hatte eine eigene Moral 
mitgebracht, die sich im Kampfe 
mit dem feudalen Adel und im 
Gegensatz zu dessen Moral heraus¬ 
gebildet hatte. Im Mittelpunkt 
dieser neuen Gesellschaftsmoral, 
deren Glanzperiode in die Anfänge 
des 19. Jahrhunderts fällt, steht 
das kapitalistische Eigentum und 
alle aus diesem abgeleiteten 
Sittenbegriffe und Tugenden. Als 
solche gelten der siegreichen Bour¬ 
geoisie Sparsamkeit, Wirtschaft¬ 
lichkeit, einfache Lebensführung, 
weitgehende Kommerzialisierung 
aller Lebensverhältnisse, Unverletzlichkeit des durch die Ehe institutionell 
geregelten erotischen Besitzrechtes auf die Frau und die daraus erwach¬ 
sende Heiligkeit der Ehe selbst, Verpönung jedes außerehelichen Ge- 
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Frauensport und Nacktkultur im Kriege 
Französische karikaturistische Zeichnung von Valdcs, 1918 
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