Volltext: Das Lustschloß Laxenburg bei Wien [3]

Das südliche Eckzimmer und das vorhergehende sind mit qualität¬ 
vollem Cmpiremobiliar eingerichtet: trefflich fügen sich ihren» stillen ein¬ 
heitlichen Raumbild die Bilder österreichischer Naturalisten, Nazarener 
und Romantiker des Vormärz ein. 
Südwestlich schließen sich, durch lange Korridore und Wirtschafts¬ 
gebäude, die einst einen hübsch gepflegten Ziergarten umgaben, mit ihm ver¬ 
bunden, das „Paffespielhaus" und der Speisesaaltrakt an den „Blauen 
Äof". Sie bilden den linken Flügel der ebenerdigen Baukomplexe, die 
die große Zufahrtstraße begleiten. Diese weichen an ihrem südlichen Ende 
links im Rechteck und rechts in flachem Bogen zurück, einen Los bildend, 
in dessen Hauptachse die pfeilergestützte Vorhalle des Speisesaales mit 
ihren dekorative»» Plastiken (Neiherbeize) liegt. Die Ecken und Stirnen 
der Flügel sind durch Pavillons mit Mansarddächern betont, über deren 
Türen das Gesims in weitein Giebelbogen ausweicht. Sie fungiere»» 
gleichsam als Distanznlesser in der perspektivischen Tiefenflucht der (einst 
auf eine Fontäne orientierten) Zufahrtstraße. Der künstlerisch bedeutendste 
Raun» ist der große Speisesaal, der im Auße»»bau nur a»»f der Garten¬ 
seite eine Rolle spielt. Seine Forin ist den» Oval airgenähert und zeigt in 
den Diagonalachsen leise konkave Einbuchtunger», die einen eigentümlich 
fließenden Schwung in die gai»ze Raumform bringen. Architektonischer 
Schmuck und Gliederung werden völlig durch die (he»»te stark restaurierte) 
Freskobeinalung gebildet. Große elliptische „Ochsenaugen"-Fenster über 
den Eingangstüren erhellen de»» Raum. Eingefaßt »vird er von zwei 
Oberlichtsälen, die bedeutende Skulpturen »ind Bilder enthalten. Das 
Standbild Franz I. von Lothringen in römischer Feldherrntracht von 
Balth. Moll, eine hervorragende Qualitätsarbeit. Ferner ein Porträt 
Maria Luisens von Z. L. David; Leopold II. von Knoller; Fra»»z I., 
ein koloristisch sehr feiner früher Amerling. Ein hübsches Chinoiserien- 
Zimmer »nit dekorativen Wandn»alereien und eines rnit zahlreichen chine¬ 
sischen Aquarellveduten zeigen, »vie auch hier, »ve»»ngleich in bescheidenein 
Rahme»», das 18. Jahrhundert seiner Vorliebe für das Exotische des 
fernen Ostens Ausdruck gab. 
Air» Eitde, >vo sich die Zufahrtstraße in den weiten Gartenvorplatz 
öffnet, schließt sich links zurücktretend das Theater arr, ein einfacher,' durch 
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