Volltext: Das Lustschloß Laxenburg bei Wien [3]

tiefen Ebenholzschwarz der Barockformen. Portal und Gewände der 
Kapelle bilden die zierlichen Glieder eines bedeutenden Werkes der 
inittelalterlichen Architektur Österreichs: der spätromanischen Capella 
speciosa aus Klosterneuburg. Gute Glasfenster aus Steyr (um 1440) 
sind in die Torflügel eingelassen und brechen farbig das Licht des Raumes. 
Der „Ungarische Krönungssaal" im Oberstock birgt die künstlerisch 
bedeutendsten Möbel von Laxenburg. Es sind dies zwei wundervolle Egerer 
Prunkschränke von 1723 mit Reliefintarsia iit verschiedenfarbigem Holz. 
Der „Lothringersaal" enthält eine Habsburgische Ahnengalerie, die für die 
Geschichte der österreichischen Malerei des Vormärz wichtig ist. Wald- 
müller, Kupelwieser, Geyling sind vertreten. Das künstlerisch be¬ 
deutendste Bild ist ein früher Amerling von 1831, das Porträt des Erz¬ 
herzogs Rudolf. 
Der runde Hauptturm der Burg mit seinem weit vorspringenden 
Pechnasen- und Zinnenkranz umfaßt im Kellergeschoß das Burgverlies, 
darüber die „Gerichtsstube", endlich den hohen, nach allen Seiten von 
großen Bogenfenstern, die spätmittelalterliche Glasscheiben füllen, durch¬ 
brochenen „Rittersaal". 
In der später zugebauten „Neuen Vogtei" befinden sich zwei Flügel 
eines Altars (1598). Die Außenseiten zeigen in einer riesigen Spät- 
renaiffancearchitekturvonVredeman de Brie s die Verkündigung Mariä, 
dieInnenseite des linken Flügels die Marien am Grabe von B. S Pranger, 
die des rechten Flügels in einer wunderbaren Abendlandschaft die Emaus- 
gänger von Josef Heinz. Rudolf II. vereinigte in dem Auftrage dieses 
Altars das Schaffen seiner Lieblingsmaler zu einem gemeinsamenWerke. So 
entstand eines derbedeutendsten Denkmäler des rudolfinischenManierismus. 
Künstlerische Würdigung. 
t rei künstlerische Stilphasen sind es, die heute im Komplex des 
Laxenburger Parkes und seiner Denkmäler zum Ausdruck 
kommen: spätes Rokoko, Klassizismus und Romantik. Jenes 
theresianische Rokoko, wie es im „Reuen Schloß", im Theater, im 
„Grünne-Haus" erscheint, ist selbst bereits ein Präludium des Klassi- 
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