Volltext: Das Lustschloß Laxenburg bei Wien [3]

Gewölbe aus, dessen mächtiges Walmdach inmitten einer Gruppe schlanker 
Silberpappeln auf den Boden zu sitzen kam. — Die Meierei: Ein kleines 
romantisches Waldschloß, dessen Front mit ihren gotischen Lucken, Erkern 
und Treppengiebel aus einer baumumstandenen Schlucht einporsteigt. 
In ihrer Nähe liegt die „Rittersäule", ein aus Architekturstücken der 
Franzensburg zusammengesetztes Pasticcio. — Der Tempel aus der 
Marianneninsel, ein Bauwerk der späteren Romantik: Gotische Säulen 
stützen die Giebel seiner Vordächer und schlanke Fialen streben über das 
Gesims hinaus. 
Künstliche Grotten, Felsenbauten und Äügel sind um den Eintritt 
des Flusses in den großen Teich, der die Insel der Franzensburg umspielt 
aufgetürmt. In hohem Bogen schwingt sich eine gotische Brücke mit 
dekorativen Skulpturen von Käßmann über den Wafferlauf. Von ihr 
führt der Weg zum Turnierhos, dein Schauplatz der Karussells der 
Kongreßzeit. Eine große Loggia n:it steilem Giebel und Maßwerkfenster 
in der Mitte, von seitlichen Lallen mit geraden: Gebälk flankiert, bildet 
den westlichen Abschluß. Romantische Fresken schmücken die Wände. 
Die Franzensburg ist das Lauptwerk des romantischen Klassizismus, 
der die letzte große Amgestaltung des Laxenburger Parkes durchführte. 
Sie entstand nach den Entwürfen des Schloßhauptmannes Riedl von 
Leuenstern. Als ein romantisch stimmrrngsvolles Gedränge der verschieden¬ 
sten Türme, Tore,Bastionen, Pechnasen, Dachreiter, Glockenspiele, Blech¬ 
ritter und Wetterfahnen, eingeschlossen von dicht mit Efeu bewachsenen 
Mauern, taucht ihr Bild, auf einer kleinen Insel schwimmend und im 
Wasser sich spiegelnd, jenseits der Wiesen und zwischen den Baum¬ 
gruppen auf. Sie ist um drei Löse gruppiert und entstand in zwei Bau¬ 
perioden. Der innere Hof ist in den älterenTeil, der 1801 bereits eröffnet 
ivurde und die künstlerisch bedeutsamsten Räume enthält, eingebettet. Er 
bietet kein einheitlich geschloffenes Bild, sondern Raunr wurde arr Raum 
geschachtelt, wobei fast jeder im Außenbau eine individuelle Gestalt erhielt. 
So entstaiid jene bunte Mischung aller möglichen Giebel, Dachfirste, 
Maßwerkfenster uitd Türmchen, die uiis die phantastische Vorstellung 
einer gotischen Ritterburg aris der frühen Romantik vermittelt. Der 
Trakt des westlich gelegenen Labsburger- und Lothringersaals bestand
	        
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