Volltext: Oberösterreich im Weltkrieg

Hilfstätigkeit der Frauen-Organisationen von Linz. 71 
Als Ergebnis einer Sammlung der Kath. Frauen-Organisation konnte dem hoch¬ 
würdigsten Feldbischof der Betrag von 600 K zur Anschaffung einer Feld¬ 
kapelle für oberösterreichische Truppen übermittelt werden. Die Kath. Frauen- 
Organisation stiftete ferner eine Summe von 500 K mit der Widmung, es möge 
jährlich in der Weihnachtszeit ein Requiem für unsere gefallenen Helden im 
Dome gelesen werden. 
XII. Verschiedenes. Vom 15. bis 23. Aug. 1914 veranstaltete die Kath. 
Frauen-Organisation in der Kapelle der ßarmh. Schwestern eine neuntägige 
Andacht um glückliche Beendigung des Krieges. 26. März 1915 eine Kriegs¬ 
andacht am Pöstlingberg, wobei Prälat Lohninger die Predigt hielt. Als sich 
im Frühjahr 1915 die Landeskommission zur Fürsorge für heimkehrende Krieger 
in Oberösterreich konstituierte, erklärte sich die Kath. Frauen-Organisation zur 
Mitarbeit bereit. In der Folge wurde Msgr. Dr. Lohninger zum Vorsitzenden, 
Präsidentin Fürstin Starhemberg zum Mitglied des Finanzausschusses der 
Landeskommission gewählt und nehmen seither an den Beratungen teil. 
Kriegsnähsclmle (1er Kath. Frauen-Organisation in Linz. 
Mitwirkung bei der Tätigkeit der Vereinigten Frauen-Organisationen. 
A) Kriegsfürsorge: In der Ueberzeugung, daß ein einheitliches Zu¬ 
sammenwirken aller in diesen schweren Zeiten den besten Erfolg verspricht, 
haben wir bald nach Ausbruch des Krieges mit dem Vorstande des Vereines 
für Fraueninteressen in Linz Fühlung gesucht und eine gemeinsame Arbeit in 
Bezug auf die Kriegsfürsorge und auf sozialem Gebiet angeregt. Wir fanden 
hiebei volles Entgegenkommen und wurde nach vorheriger Besprechung auch 
die sozialdemokratische Frauen-Organisation zur Mitarbeit eingeladen. Die Ver¬ 
einigten Frauen-Organisationen haben als erste Frucht ihres Zusammenschlusses 
am 11. Okt. 1914 einen Hilfstag für unsere Truppen im Felde durchgetührt, 
welche das glänzende Resultat von rund 18.000 K ergab. (Für warme Wäsche 
zur Weihnachtsbescherung der Truppen im Felde verwendet.) Eine weitere 
Sammlung ermöglichte es, daß zu Weihnachten sechs Waggons mit Liebes¬ 
gabenpaketen für 15.000 Mann an die Front abgehen, und daß auch für die 
Verwundeten in den Spitälern reichliche Beiträge zur Christbescherung ge¬ 
leistet werden konnten. Als Geldspenden sind 36.299 K eingelaufen, überdies 
zahllose Liebesgaben. Es folgten als gemeinsame Veranstaltungen ein Tabak¬ 
tag für die Truppen im Felde, ein Wäschetag und im August ein Hilfstag für 
Witwen und Waisen, welcher im ganzen Kronlande durchgeführt, ein 
Reinerträgnis von mehr als 50.000 K abwarf (dem o.-ö. Witwen- und Waisen¬ 
vereine überwiesen). Im Herbst 1915 schlossen wir uns der Sammlung des
	        
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