Volltext: Oberösterreich im Weltkrieg

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Von den Sappeuren. 
Von den Sappeuren. 
Aus Gmunden wird dem „Linzer 
Volksblatt” vom 26. Jänner 1915 ge¬ 
schrieben : In den Gmundener Spitälern 
befinden sich mehrere Oberösterreicher, 
von denen einer die Tapferkeitsme¬ 
daille trägt. Es ist der Schiffer Ach¬ 
leitner aus Stadl-Paura, der bei 
den Kämpfen am San durch einen 
Schuß verwundet wurde, der ihm auch 
eine Zersplitterung des unteren Beines 
eintrug. Achleitner war einem Sappeur¬ 
bataillon zugeteilt und die Kenntnis 
des Schiffergewerbes kam ihm am San 
recht zu statten. Bei der Rückwärts- 
bewegung unserer Truppen im Okto¬ 
ber kamen zwei Bataillone der Tiroler 
Kaiserjäger in die Notwendigkeit, den 
San zu übersetzen; natürlich standen 
keine anderen Möglichkeiten auf dem 
feindlichen Gebiete zu Gebote, als den 
San zu durchwaten. Ob die Russen 
mit diesem Umstand gerechnet oder 
die Absicht der Kaiserjäger beobachtet 
haben, jedenfalls stellten sie die Fluß- 
ldausen auf Anstauung ein. Der San 
stieg, als die Kaiserjäger eben im 
besten Überschreiten waren. Das Was¬ 
ser, das zuerst als zum Durchschreiten 
des Flusses entsprechend befunden 
worden war, erreichte schon die Brust¬ 
höhe der Soldaten. Da entdeckte Ach¬ 
leitner einen Kahn, der in Stand gesetzt 
wurde und mit dem der tapfere Schiffer 
die beiden Bataillone an das jenseitige 
Ufer setzte. Er wurde zum eigent¬ 
lichen Lebensretter der beiden Batail¬ 
lone und seine tapfere Tat wurde vom 
Hauptmann, der inzwischen den Tod 
auf den russischen Schlachtfeldern 
gefunden hat, sogleich belobt und zur 
Auszeichnung vorgeschlagen. 
Die Goldene Tapferkeits¬ 
medaille erhielt 1914: Fähnrich Ru¬ 
dolf Wenig des 14. Sappeurbataillons, 
5. Komp.; er eroberte mit seinem Zug 
und gesammelter Mannschaft eine 
russische Batterie. 
Christmette im Felde 1915. 
Sappeur-Kadett Karl Berndl 
Sappeur-Oberleutnant Albin Mlaker. schreibt vom Felde : Gestern am Weih¬ 
nachtsabende hatten wir eine Feld¬ 
messe Aus Brettern war ein schlichter Altar errichet, von Fichten uriistanden. Der 
Sternenhimmel war der erhabenste Dom, die ringsum ragenden Dolomite^ 
als seine herrlichsten Säulen. Prof. Blumenschein aus Kremsmunster jetz^ vermUStj 
las die Messe. Wir sangen „Stille Nacht” und „Auf zum Schwur, Tirolerland. 
Oberleutnant Albin Mlaker 
vom Sappeurbaon Nr. 14 machte sich einen Namen durch die beispiellos 
des italienischen Werkes Casa Ratti und durch die SprengungdesG,mone£pfels^Ober- 
leutnant Mlaker, welcher mehrere hohe Auszeichnungen erhielt, diente längere Ae it bei 
den Sappeuren ilx Urfahr.
	        
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