Volltext: Oberösterreich im Weltkrieg

Von den tapferen Kainern. 
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oft tagelang nicht aus den stets nassen Schuhen. Trotzdem habe ich weder 
Husten, noch Schnupfen, noch sonst etwas. Gestern bin ich von der Schlacht 
auf meinem braven Pferdl wieder munter heimgetrabt. Abends ging ich dann 
mit meiner Kompagnie zurück zur Neuformierung des zweiten Bataillons. 
Dann haben wir Rasttag. Bin froh für die Mannschaft, die an der Grenze 
der Strapazen, die zu ertragen sind, angelangt war. 
Dergvierte Rainer mit der „Goldenen“. 
In Salzburg fand am 3. Juli 1915 im Hofe der Franz-Josef-Kaserne die feierliche 
Dekorierunsc des Zugsführers Ludwig Walkeseder des 59. Inf.-Reg., 9. Komp., statt. 
Zu dieser erheLndm Feier hatten sich zahlreiche Offiziere, die hier weilende Marsch- 
komnao-nie des 59 Inf.-Reg., sowie die Damen und Herren des Roten Kreuzes emgefun 
de™ ^ach einer Ansprache heftete Major Flesiariu dem Gefeierten die Auszeichnung 
an die Brust wobei dem tapferen Krieger, der Ried im Innkreis seme Heimat nenn , 
Freudentränen in den Augen glänzten. Walkeseder erwarb sich diese Auszeichnung für 
hervorragende Tapferkeit in der Schlacht bei Limanowa. Er ist der vierte „Rainer , 
dessen Brust die „Goldene” schmückt. 
Die Fäuste der 59er. 
Friedrich Föttinger, Inf.-Reg. Nr. 59, schreibt an seinen Verwandten Hochw. 
Herrn Koop. Föttinger in St. Peter a. W.: Hoffentlich hast Du ja schon m den Zeitungen 
selesen daß wir ietzt auch mit den Italienern fest zusammengekracht sind. Die Fau 
fer 59er kennen sie nicht aushalten. Es ist furchtbar wie unsere Leute 
die Italiener herschlagen. Ich möchte Dir nur ein Bild Vorfahren. In einer gut 
auL^auten Maschinengewfhrstellung schossen die Italiener noch auf uns als wir schon 
vor dem Eingang standen. Dies mußten sie teuer bezahlen. Siebzehn tote Italiener lagen 
auf einem Platze. (”Linzet Volksblatt l. Jum 1916.) 
Der Kommandant der „Rainer“ an den Salzburger Erzbischof. 
Der Kommandant unseres heimischen Infanterieregimentes Nr. 59 richtete 
aus dem Felde zu Neujahr 1917 folgenden Brief an den Salzburger Fursterz- 
bischof Dr. Kaltner: „Im Namen des Regimentes bitte ich Euere Exzellenz, 
die ehrerbietigsten Glückwünsche für das kommende Jahr gütigst entgegennehmen 
zu wollen. Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir, Euerer Exzellenz die feste Ver¬ 
sicherung zu geben, daß die Rainer, so wacker und treu sie für Kaiser 
und Vaterland kämpften, auch felsenfest und innig an ihrem Glauben 
zu Gott und der heiligen Kirche verharren werden, welch frommer Glaube 
sie oft und wunderbar zu den herrlichsten Siegen geführt hat Lauer, Oberst. 
100 Kameraden gerettet. 
Aus Schörfling, 19. Aug. 1916, schreibt man: Herr Rudolf Nagl, Gastwirts-und 
Fleischhauerssohn von hier, wurde zum zweiten Male dekoriert. Herr Nagl dient seit 
Krieasbeffinn als Korporal bei der Maschinengewehrabteilung des 59. Infanterie-Regimen¬ 
tes und erwarb sich in den Karpathenkämpfen die „Große Silberne . Seit einigen 
Tagen schmückt nun auch die „Goldene Täpferkeitsmejaiüe ie jmge de/erTetn 
Herr Nagl rettete nämlich durch seine Geistesgegenwart und die Sichei heit, mit dei er sem 
Maschinengewehr handhabte, 100 seiner Kameraden, die wahrend eines Bades vom Feinde 
“umpef Wurden, von der russischen Gefangenschaft. Er ist bereits zum Feldwebel 
befördert.
	        
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