Volltext: Oberösterreich im Weltkrieg

Von den tapferen Rainern. 
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Der Linzer Landwehrkommandant geadelt. 
Der Kaiser hat mit Allerhöchst Unterzeichnetem Diplom dem Obersten 
des Landwehr-Infanterieregiments Nr. 2 Franz Karl Unger den Adelstand 
mit dem Prädikate „Zurawniki“ allergnädigst verliehen (März 191b). 
Kaiser Karl beim liandstunnregiment Ilr. 2. 
Offiziersstellv. Martin Hubmann schreibt an die „Oberöst. Volkszeitung“ in 
Ried am 27. Nov. 1916: Am 21. d. M. früh erhielten wir die traurige Mitteilung 
vom Tode unseres geliebten Kaisers Franz Josef. Alles war stumm und blickte 
teilnahmsvoll vor sich hin. Zu mir sagte einer: „Tut mir recht leid, habe 
Se Majestät so oft gesehen.“ Und ich mußte sagen: „Mir tut es noch mehr 
leid, denn ich habe Se. Majestät nie gesehen. Habe ihm Treue geschworen und 
trage 41/, Jahre dessen Rock. Und es war mein sehnlichster Wunsch, ihn auch 
zu sehen. Wie oft habe ich mich bemüht, aber leider — jetzt ist Se. Majestät 
heimgegangen und mein Wunsch ist zu Wasser geworden.“ Folgenden Tag 
nach der traurigen Nachricht stellte sich das Baon — es befand sich in einer 
Doline hinter der Front in Reserve — in Reih und Glied um die Heldengräber 
auf und bei sehr lebhaftem Artilleriefeuer schwuren wir unserem neuen Kaiser 
Karl Treue und Gehorsam. Eine Zeitlang nach dem Schwören beehrten uns 
einige feindliche 28 er Granaten; zum Glück hatten sie ihr Ziel verfehlt. 
Vorige Woche kam momentan für uns die Überraschung, daß Se. Majestat 
kommen und auch uns inspizieren werde, und zwar unsere zwei Baone in der 
Reserve. Am folgenden Tag marschierten wir nach der Menage ab. Ein Baon 
wurde inspiziert und unseres stand als Späher; das zu inspizierende mit Helm, 
wir die Hälfte mit Kappen. Wir standen auf der Straße entlang, gegenüber 
die Schützen. Des Regens achteten wir gar nicht, voll Erwartung waren wir 
alle. Auf einmal kam das Kommando: Habt Acht, rechts schauen! Und schon 
kommen Autos im mäßigen Tempo herangefahren. Meine Augen suchten und 
erkannten im zweiten Auto nach dem Bilde Se. Majestät. Der Kaiser grüßte 
freundlichst nach allen Seiten. Ein paar Autos folgten und verschwanden. 
Wieder: Habt Acht, bei Fuß, ruht! Neben mir sagte einer: „Aber Se. Majestat 
ist liab, viel schöner als wie man ihn auf Bildern sieht.“ Ein nächster nickt 
befriedigt: „Jetzt mag ich wieder lieber kämpfen.“ Mein Wunsch war auch 
erfüllt. Das Baon, welches inspiziert worden, erzählte, daß Se. Majestät fast 
mit jedem Mann freundlichst gesprochen habe; ich beneide sie, daß 
ich nicht bei diesem Baon gewesen bin. Alles freute sich, Se. Majestät gesehen 
zu haben. Auch sagte der Kaiser, er habe nicht bald solchen Landsturm 
gesehen. 
Pon den tapferen Rainern. 
Die richtige Antwort. 
Eines der Regimenter, die viel Ehre in diesem Krieg erfochten haben, 
ist das 59. Infanterieregiment (Salzburger und Oberösterreicher). Seit dem 
ersten Tage immer in den heißesten Kämpfen, immer bravourös und drauf¬ 
gängerisch, erneuten sie den alten Ruhm ihrer bergharten Väter und es wird 
einmal einen stattlichen Band geben, wenn man all ihrer einzelnen Helden¬ 
leistungen in diesem Feldzuge gedenken wird. Hier nur ein einzelnes Beispiel aus 
einer unübersehbaren Menge, wie dort jeder einzelne Infanterist die Ehre seines 
Regimentes hochzuhalten wußte. Infanterist Rupert Brücker hatte sich im Ge¬ 
fecht von Potuczyn zu weit vorgewagt, als er den fliehenden Russen mit dem 
Bajonett nachstürmte, er vergaß Raum und Zeit, sah nur den Gegner laufen
	        
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