verwundet) zurück, unterstützten dieselben während des Kampfes in auf¬
opferndster Weise und benahmen sich als würdige Söhne ihrer heldenhaften
Väter ^
Nach einem Dank an die Offiziere und Mannschaft mit dem Wunsche
baldigen Wiedersehens schließt dieser Befehl mit ergreifenden Worten:
Leider mußten wir in kurzer Zeit viele, unserem Herzen ewig teuer blei¬
bende” Kameraden auf der Walstatt lassen. Mit tiefem Herzleid gedenken wir
der Ubriggebliebenen unserer tapfer Gefallenen. Wohl ruhen sie in fremder Erde,
unserer Erinnerung aber werden sie stets heilig sein. Ich bitte alle meine
tapferen Offiziere und Mannschaften, mit mir die Hände zu falten zu einem
inbrünstigen Gebete an den Schöpfer, damit er den gefallenen Kameraden seine
Allmacht im Jenseits genießen und die trauernden Familien seines Trostes teil¬
haftig werden lasse, dessen sie so notwendig bedürfen.“
Heiteres aus den Schützengräben.
Daß auch in den ernsten Zeiten bei unseren Soldaten der Humor nicht ausgestor¬
ben ist, beweist eine Feldpostkarte von einem Soldaten der k. u. k. Trambegleitung -
eskadron 1/14 an seine Angehörigen in St. Georgen a. d. Gusen. Darin heißt es. Ein
ladung zu unserem diesjährigen in den nächsten Tagen stattfindenden Landsturmball
in Gottes freier Natur, gegenüber den Russen. Die Musik besorgt die: beliebte Feldkapelle
Artillerie-Infänterie-Maschinengewehrabteilung und sonstige explodierende Instrumente.
Eintritt frei, Waffen für jeden erforderlich. Als Revanche wird Lausesalbe und Insek¬
tenpulver gratis verteilt, ebenso schwarzer Kaffee und Kommißbrot. Ende unbestimmt,
das hängt von den Russen ab, wann sie sich zurückziehen wollen. Einem recht zahl¬
reichen Besuch sieht entgegen das Vergnügungskomitee.
Wie vier Oberösterreicher 24 Russen gefangen nahmen,
ist aus einem Soldatenmunde zu vernehmen. Die Soldaten mußten sich der magischen
Kraft einer gefüllten österreichischen Menageschüssel auf einen russischen hungrigen
Magen wohl bewußt sein und der Erfolg gab ihrer Vernratung recht. Sie emelten mit
der in die Höhe erhobenen gefüllten Menageschüssel ein Ergebnis, wie der Rattenfänger
von Hameln: 24 Russen sahen die Schüssel und begaben sich m die Hände der Öster¬
reicher, die ihnen zu essen gaben und sie dann gefangen nahmen.
(,,Linzer Volksblatt“ 26. Jänner 1915.)
Aus den Frühjahrskämpfen 1915.
A. Angermair (Landsturm-Reg. 2) schrieb 25. März 1915 aus den Karpathen:
„ ... Ich brauche wirklich einen eisernen Gesund. Jetzt sind wir seit 3. Febr. immer m
der Feuerlinie und haben Dienst über Dienst. Vorpostendienst im Walde sehr streng. Zum
Schlafen kommen wir fast gar nicht mehr. Vom 19. bis 20. März hatten wir ein großes
Unterstand „Wilder Jäger“ in Ilussiscli-Poleii, Landst.-liif.-Reg’. Kr. 2.
Vom Linzer Landsturm.