Volltext: Oberösterreich im Weltkrieg

Dekorierte Offiziere des Landwehr-Infanterie-Regimentes Linz Nr# 2. 
2‘ teutn> R‘ Fritsch (an Typbus erkrankt am nördlichen Kriegssckauplatz); 3. Ober- 
leutn. Petner; 4. Hauptm. Damaschka; 5. Leutn. d. R. Ing. Redl; 6. Leutn. d. R. Krusche (verwundet rtnrnh 
/e'“.e" Kopfschuß über dem linken Auge); 7. Hauptm. Wundrak; 8. Hauptmann Kawinek; 9. Oberstleutn Unger 
(schw<r verwundet durch einen Brustdurchschuß in Galizien); 10. Hauptmann Lehner; 11. Hauptmann Fefge 
(verwundet am nördlichen Kriegsschauplatz, der linke Arm amputiert); 12. Hauptmann Burgstaller. 
Von der fcinzer hcmdroehr. 
Ein Ehrentag der Linzer Landwehr. 
Einem Dorfe gleich erhob sich die Schanze aus dem Umterrain von 
Zurawniki. Starke, spitze Pfähle waren um die Hindernisgräben der Schanze in 
den Boden eingerammt und durch Stacheldraht miteinander verbunden, um 
jede Annäherung der Unseren an die Schanze unter dem Feuer der russischen 
Mündungen unmöglich zu machen. Und aus ihren gut maskierten, geschützten 
Deckungen sandten die Russen eine Feuerlage um die andere gegen unsere 
anrückenden Truppen. 
Das Linzer Landwehrregiment bekommt den Befehl, den hinter ihren Erd¬ 
wällen so tapferen Russen die Courage abzukaufen. Die Schanze, so stark sie 
auch vom Feinde besetzt ist, muß genommen werden. 
Der Regimentskommandant, Oberstleutnant Franz Unger, gibt den An¬ 
griffsbefehl. In breiter Front gehen die Linzer unerschrocken gegen das starke 
Bollwerk vor. Eineinhalb Bataillone sind es, die nun mit dem Feinde das Ringen 
aufnehmen sollen. Alsbald ist der Kampf um die Schanze im heftigsten Gange. 
Bereits sind viele unserer Helden gefallen; die übrigen aber rücken weiter be¬ 
herzt vor. Abschnittweise schieben sich unsere Linien in immer bedrohlichere 
Nähe an die Drahthindernisse heran. Den Russen scheint bereits der Mut zu 
sinken; sie beginnen sich tiefer hinter ihre Schießscharten zu ducken, immer 
höher fliegen ihre Geschosse. Der Augenblick der Entscheidung kommt immer 
näher. Schon sind die Flügel der eigenen Schwarmlinie gegen die Schanze ein¬ 
geschwenkt und beginnen sie zu umzingeln. Da läßt Oberstleutnant Unger das 
Sturmsignal blasen. Der Draht wird zerschnitten, unsere Landwehrmänner 
dringen in die Gräben ein . . . was vom Feinde nicht entkommt, wird nieder¬ 
gemacht oder gefangen. Auch den Unseren hat der Kampf viel Blut gekostet. 
Drei Offiziere und 75 Soldaten fanden den Heldentod, 9 Offiziere und 204 Mann 
von den eineinhalb Bataillonen sind verwundet. Aber die Schanze ist genommen, 
der Russe vertrieben. Das war ein Ehrentag des Linzer Landwehrregimentes. 
„Unsere Offiziere“, Verlag Manzsche k. und k. Hofbuchhandlung, Wien.
	        
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