Volltext: Oberösterreich im Weltkrieg

262 
Von unserem Linzer Hausregiment Nr. 14. 
Abmarsch eines Marschbataillons der Yierzehner am Bahnhof Linz, 
19. Angust 1914, mit Kommandant Major Scazigino. 
heftiges Feuer auf den Feind eröffnet wurde, so daß sich die Russen, in der Meinung, es 
hätten sich dort starke Kräfte konzentriert, nicht weiter vorwagten. So hielt Feldwebel 
Gstöttenbauer die Stellung nicht zehn Minuten, sondern fast eine Stunde gegen eine 
Übermacht, so daß sich das Kommando unbehelligt nach rückwärts konzentrieren und 
auch der Train und acht schwere Geschütze gerettet werden konnten. Zum Lohn für 
dieses tapfere Verhalten wurde Feldwebel Gstöttenbauer am 10. Jänner 1915 unter Beisein 
des Eegimentskommandanten mit der Silbernen Tapferkeitsmedaille I. Kl. ausgezeichnet, 
14 und 59 — die beste Kaisermischung. 
Ein Vierzehner schildert in einem Briefe an seine Mutter nachstehende 
Erlebnisse: 
Kaiser und Vaterland besonders hervorgetan haben und dafür ausgezeichnet 
wurden, zur ehrenden Erinnerung in Bildern unter Glas und Rahmen in 
eigener Ruhmeshalle zu verewigen. 
Für diese Gedenkbilder wird die Photographie jedes dieser Helden von 
den Familienangehörigen erbeten, auf deren Rückseite Art, Zeit und Ort der 
Auszeichnung, eventuell des Todes, verzeichnet werden soll, und werden die Ge¬ 
meindevorstehungen beauftragt, diese Photographien zu sammeln und an die 
k. k. Bezirkshauptmannschaft Steyr einzusenden. 
Die Zahl der Auszeichnungen im Hessenregimente beträgt in einem ein¬ 
zigen Bezirke, z. B. im Bereiche der Bezirkshauptmannschaft Steyr, bis jetzt 
schon nicht weniger als 220. 
Ein kleines Häuflein gegen die Übermacht. 
Aus Steyregg wurde berichtet: Es war in der Schlacht bei Limanova am 10. Dez. 
1914. Eine Abteilung Vierzehn er mußte vor dem weit überlegenen Gegner zurückweichen. 
Sie zogen sich zurück auf den Höhenkamm, wo sich das Regimentskommando, viel Train 
und Artillerie befand. Sofort hieß es auch diese Höhe vor den nachdringenden, an Zahl 
weit überlegenen Russen, die die Abteilung noch dazu mit einem Hagel von Granaten 
und Schrapnells überschütteten, räumen. Mit wenig Mann mußte nun der Rückzug gedeckt 
werden. Feldwebel Johann Gstöttenbauer, Mosersohn auf der Lachstatt, erhielt den 
Auftrag, mit seinen 20—30 Mann die Höhe wenigstens zehn Minuten zu halten. Feldwebel 
Gstöttenbauer brachte seine Leute geschickt in eine gedeckte Stellung, von wo aus ein
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.