Volltext: Oberösterreich im Weltkrieg

Von unserem Linzer Hausregiment Nr. 14. 
fecht; ist als Kriegsfreiwilliger im Verein mit seinem Sohne (letzterer als Be¬ 
ruf sfreiwilliger) im Monat August eingerückt, ist 52 Jahre alt und dient bei der 
Kompagnie in der Front. Vater und Sohn bilden eine Rotte in der 9. Kom¬ 
pagnie.“ Alle, nicht nur die Oberösterreicher, sollen erfahren, was für ein Kleinod 
dieser Vater ist. Ein Denkmal verdient er, weitragend, damit sich alle an diesem 
Mann erbauen, der zeigt, daß Österreichs Helden nicht aussterben und nicht 
aussterben werden. Er ist einer von vielen, aber gewiß einer der größten. Wir 
alle hatten Tränen in den Augen, als wir den Antrag lasen. Gott schütze Öster¬ 
reich! Ihr Krauß, GM. 
Dieser tapfere Krieger ist ein Zimmermann aus Sierning. 
Die Sorge um die Witwe des gefallenen Offiziersdieners. 
Wie aus Wäizenkirchen geschrieben wird, erhielt Herr Dechant Abg. Schmid¬ 
bauer einen Brief von einem Offizier, der verwundet im Spitale liegt. Aus diesem Brief 
leuchtet uns ein Bild entgegen, so schön und so bedeutungsvoll, daß wir deutlich erkennen: 
eine Armee, in welcher zwischen Offizieren und Mannschaft eine solche Liebe herrscht, 
muß unüberwindlich sein. Der Brief lautet: „In Ihrer Pfarre dürfte sich eine Frau N. be¬ 
finden, deren vor dem Feinde wahrscheinlich gefallener Gatte durch Monate im Felde mein 
Offiziersdiener war. Ich weiß nur, daß er am 18. Oktober verwundet wurde, konnte mich 
persönlich davon nicht mehr überzeugen, da ich einige Minuten später selbst einen Schuß 
in den linken Unterschenkel erhalten habe. Nun würde ich Euer Hochwürden bitten, mir 
gütigst mitteilen zu wollen, ob die Todesnachricht ihre amtliche Bestätigung erhalten hat 
und wo sich gegenwärtig die Witwe des Gefallenen aufhält, da ich ihr eine einmalige 
kleine Unterstützung aus eigenen Mitteln senden möchte, falls Euer Hochwürden nicht 
etwa diese Art meiner Anteilnahme als deprimierend und beschämend für die arme Frau 
erachten würden. Ich habe mich hiezu entschlossen, da ich aus einigen Äußerungen, die 
ihr Mann gelegentlich machte, entnommen habe, daß seine Familie sich in ärmlichen Ver¬ 
hältnissen befinden dürfte . . . Dem wackeren und bescheidenen Manne, der mir in selbst¬ 
loser Weise gedient hat und den ich wahrhaft geschätzt und liebgewonnen habe, kann 
ich nur das Zeugnis ausstellen, daß er einer jener stillen Helden war, die bescheiden, aber 
um so furchtloser ihre Soldatenpflicht erfüllen, ohne auf ein äußeres Ehrenzeichen ihres 
Mutes hinweisen zu können. Aus diesem Grunde halte ich es für meine Pflicht, dem Ge¬ 
fallenen diese Worte zu widmen, da ich überzeugt bin, daß sie der Witwe ein Trost in 
ihrem Schmerze sein werden.“ So der Brief, welcher ebenso dem Offizier wie dem Manne 
zur Ehre gereicht und die innere Ursache der unwiderstehlichen Kraft unserer Armee 
zeigt. Die „kleine Spende“ wurde natürlich mit dankbarem Herzen angenommen und eine 
brave Familie betet täglich für den gefallenen Vater, aber auch für seinen Offizier, dem 
er als Diener zugeteilt war. („Linz. Voiksbl.“ 6. Febr. 1915.) 
(XX) Hauptmann y. Wittek des Inf,-Reg. Nr. 14 
(erlag seiner bei Wassilow am 31. Aug. 1914 erlittenen schweren Verwundung 
im Feldspital Liski) mit seinen Zugskommandanten. 
Von links: Kadett Müller; Kadett Wehrenfennig (Linz); Fähnrich Wlzek (Linz); Haupt¬ 
mann Wittek; Res.-Leutnant Fröhlich (starb den Heldentod am 10. Dezember); Fähnrich 
Dr. Straßmayr (Linz). 
Ruhmeshalle des Hessenregimentes. 
Das k. u. k. Hessen-Infanterieregiment Nr. 14 beabsichtigt, alle Helden 
des Regimentes, welche sich im Kampfe im großen Weltkriege 1914—1917 für
	        
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