Volltext: Oberösterreich im Weltkrieg

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Kriegsgefangene in Oberösterreich. 
schulpflichtigen Kindern wird in vier Schulen mit je vier Klassen Unterricht erteilt; auch 
für den Fortbildungsunterricht ist durch abendliche Kurse vorgesorgt. Weiters bestehen 
vier Kindergärten, welche von 800 Kindern von vier bis sechs Jahren besucht werden. 
Für die Unterkunft der zahlreichen Lehrkräfte dienen zwei Lehrerwohnbaracken. 
Weiter besitzt das Lager eine Dampfwäscherei mit Badeanstalt und Brausebädern. 
Jeder Sektion steht außerdem eine Freiluftwäscherei zur Verfügung. Die Versorgung 
des Lagers mit Brot besorgt die Lagerbäckerei, jene mit Fleisch das modern ausge¬ 
stattete Schlachthaus mit seinen Kühlräumen. In den zwei Stallungen sind 100 Stück 
Holländerkühe zur Milchgewinnung untergebracht. 
Die Erhaltungsarbeiten des Lagers werden in den verschiedenen Werkstätten als: 
Tischlerei, Schlosserei, Schmiede, Spenglerei, Glaserei und Binderei ausgeführt. Weiter 
besteht eine Holzerzeugungswerkstätte und eine Korbflechterei. Besonders groß 
ist die Frauenindustrie, die sich in zahlreichen Werkstätten und Kursen entwickelt 
hat; so gibt es eine Damenschneiderei, eine Weißnäherei, eine Nähstube für Stopf- und 
Flickarbeiten, eine Nähschule und eine Spitzen- und Filetnetzschule. 
Eine eigene Elektrizitätsanlage versorgt das Lager mit elektrischem Licht und 
Kraft, das gleiche gilt von der Wasserleitung. Das Wasser wird aus einem vom Lager 
2'5 hm entfernten Brunnen mittels einer Pumpe in einen Hochbehälter gepumpt und fließt 
von dort durch natürlichen Druck in das Verteilungsnetz des Lagers. Die Kanalisierung, 
Schwemmsystem, leitet alle Abwässer direkt in den Inn. 
Es erscheint so für die kulturellen und leiblichen Bedürfnisse der Flüchtlinge in 
jeder Weise vorgesorgt, um ihnen die zeitweilige, in den Verhältnissen begründete Tren¬ 
nung von ihrer heimatlichen Scholle nicht allzuschwer empfinden zu lassen. 
Kriegsfrauenberufe: Die erste Faßbindergehilfln in Oberösterreich.
	        
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