Volltext: Oberösterreich im Weltkrieg

Betten zur Benützung überlassen, selbstredend unentgeltlich. In unserer Lehr- und Er¬ 
ziehungsanstalt m Salzburg, Schwarzstraße 25, ist das große Schulgebäude den Ver- 
^undeten seit 2. Jänner 1915 überlassen, zu deren unentgeltlichen Verpflegung 10 Schwestern 
ms Mmtarspital überstellt wurden, denen auch der Küchenhaushalt übertragen wurde. 
Bei den behördlich ins Werk geführten Sammlungen von Wolle, Metall und ähnlichem 
war unsere Lehranstalt hervorragend beteiligt und es blieb kein Mittel zur Anregung 
und Belebung des Sammeleifers unbenutzt; die Direktion sah das Bemühen mit bestem 
Eriolge belohnt, wie es der ehrende Allerhöchste Dank vom November 1915, durch den 
Kultusminister im Amtswege ausgedrückt, bezeugte, „der für die arbeitsfreudige, opfer¬ 
willige Beteiligung verdient ward. Was das Institut der Schulschwestern noch außerdem 
leistete: Mit dem ersten Winterkriegsjahre trat die Fürsorgetätigkeit in Arbeitsleistungen 
gleich an die Grenzen des Möglichen. Alle arbeitsfähigen Hände von jung und alt, unter 
Schwestern und Zöglingen, regten sich in Lieferung von Kälteschutz: so z. B. wurden 
an Strickarbeit verfertigt: 815 Schneehauben, 160 Wolljacken, 790 Paar Socken, 330 Paar 
I ulswarmer, 180 Paar Fäustlinge, 15 Paar Handschuhe, 110 Paar Schuhe, 147 Paar Waden¬ 
strümpfe, Näharbeiten: 176 Hemden, 275 Beinkleider, 433 Taschentücher gesäumt, 130 Paar 
Klöster und Stifte. 
Bussen bei den Soldatengräbern ihrer Kameraden in Steyr. 
Fußlappen, 72 Flanelleibchen, 411 Ohrenwärmer, 284 Tabakbeutel genäht, 35 gehäkelt. 
Verschiedenes: 23.400 Papiersohlen genäht, 3 Papierdecken, 72.000 Zigaretten gestopft, 
einige Kisten Scharpie gezupft, 3 große Karton Wattetupfer gemacht, mehr als 1000 
Skapuliere und Agmts JDei angefertigt. Für Kriegswaisen gearbeitet: 2 neue Kleider, 
16 getragene umgeändert, 26 Unterröcke, 8 Hemden, 22 Schürzen, 42 Paar Strümpfe, 
31 Paar Pulswärmer, 18 Kinderleibchen und 5 Schals gehäkelt; dazu nicht gezählte 
Einzelspenden au Wäschestücken. An der Wehrmannaktion war unsere Schülerschar mit 
122 K 69 h beteiligt, wofür der Wehrmannausschuß ein bleibendes Gedenkblatt der Direk¬ 
tion gewidmet. Zu den zweimaligen Kriegsweihnachten wurden viele Sparheller der Großen 
und Kleinen in Liebesgaben umgesetzt ein Glückshafen veranstaltet, der wieder Mittel 
zur Beschaffung von Wolle und Stoff bot, worauf mit Bienenfleiß an der Verfertigung 
der Bedarfsartikel gearbeitet wurde. Auch Theatervorstellungen im Festsaale des Mutter¬ 
hauses verfolgten den Wohltätigkeitszweck, neue Beträte der Kriegsfürsorge zuwenden 
zu können, die sich auf 200 K beliefen. Das Ordenshaus (die Filialen abgerechnet) beteiligte 
sich an der Kriegsanleihezeichnung mit 22.000 K; die Schuljugend, mit dem Lehrkörper 
an der Spitze, mit 14.700 K. Durch Bequartierung von Soldaten, beziehungsweise Ver¬ 
wundeten in unseren Schul- und Internatsräumen erwuchs eine fühlbare Einschränkung, 
so zwar, daß der Gesundheitszustand erheblich angegriffen war und durch die Ueber-
	        
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