Volltext: Oberösterreich im Weltkrieg

Klöster und Stifte. 
Anna v. Zwerger) mit reicher Beteilung statt und der Konvent trug durch Verabreichung 
einer Jause das Seine bei. Gern weilten die Soldaten im Spitale des Klosters und noch 
aus dem Felde gaben sie in zahlreichen Kartengrüßen ihrer Dankbarkeit Ausdruck: 
manche versicherten, das Kloster sei ihnen zur zweiten Heimat geworden. 
Blutopfer, Auszeichnung: Sieben Laienbrüder eingerückt, drei gefallen (Frater 
Sebastian Ecklmaier aus Kallham, Frater Stanislaus Baumgartner aus Tarsdorf und Frater 
Konstantin Ratzenböck aus Alberndorf), zwei in Gefangenschaft, einer davon verwundet. 
Hochwürden P. Angelus, 
der als Prior des Klosters 
den Soldaten ein wahrhaft 
väterliches Herz entgegen¬ 
brachte und weitgehende 
Opferwilligkeit bekundete, 
wurde mit der Silbernen 
Ehrenmedatlle vom Roten 
Kreuze mit der Kriegs¬ 
dekoration ausgezeichnet. 
Seelsorge: In-und 
außerhalb des Klosters 
wurde eine rege Seelsorge¬ 
tätigkeit entfaltet. Ein 
großer Teil der verschie¬ 
denen Marschformationen, 
die ins Feld abgingen, 
wurden in die Karmeliten- 
kirche zur heiligen Beicht 
geführt; im ganzen wurden 
ungefähr 60.000 Mann 
Beicht gehört (seit Kriegs¬ 
beginn), wo auch meist die 
heilige Kommunion emp¬ 
fangen und die Eides¬ 
leistung entgegengenom¬ 
men wurde. Der Militär¬ 
gottesdienst wurde von 
den Karmeliten beiläufig 
iy2 Jahre in Marchtrenk, 
1 Jahr im Volksgarten, 
10 Monate in der Römer¬ 
bergschule und y2 Jahr in 
der Katzenau gehalten; 
fürKatzenau, Mauthausen 
und Volksgarten wurden 
auch die Meßutensilien 
beigestellt. In wenigstens 
30 Pfarreien wurden Patres 
zu Militär- u. Flüchtlings¬ 
beichten geschickt (auf 
Kosten des Konventes). 
Besonders waren es einige 
polnische Patres, die als 
Flüchtlinge 1 y2 Jahre hier 
weilten und eine reiche, 
aufopferungsvolle Seel¬ 
sorgetätigkeit entfalteten. 
Da sie die einzigen pol¬ 
nischen Priester der Diö¬ 
zese waren, wurden sie 
häufig in Gefangenenlagern zu den polnischen Kriegsgefangenen, in Spitäler zu Kranken 
und in zahlreiche Pfarreien zu polnischen Flüchtlingen gerufen, so daß sie der f Hoch- 
würdigste Bischof Rudolph „Schutzengel für die Armen in der Verbannung“ nannte. Bei 
diesen Gelegenheiten wurden ebenfalls zahlreiche Devotionalien, Gebetbücher in den 
verschiedensten Sprachen verteilt. 
Sonstiger Kriegstribut: An den Kriegsanleihen beteiligte sich der Konvent 
trotz der finanziell wenig günstigen Lage nach Möglichkeit. Gleich zu Anfang wurden 
sämtliche Metallbestände freiwillig abgeliefert und Kriegszwecken zugeführt. Am 17. April 
Reservespital Karmelitenkloster in Linz bei der (xlocken- 
abnalime Ende 1916.
	        
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