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ren einfachen Gliederungen plastische Werke
zu suchen, die in Gestalt bekräftigender Cha
raktere, stimmender Gruppen die Vermittelung
bilden zu den Phantasiewerken der höheren
Raumteile. Da nun in solchen Räumen der erste
Gesamteindruck zweifellos in der farbigen Er
scheinung besteht, dürfen jene Skulpturen kei
nesfalls in einfarbigen Werken bestehen, die
durch den Kontrast silhouettenartig wirken
müßten, ihrer Bestimmung und ihrem Wesen
ganz zuwiderlaufend. Die Farbe muß auch hier
zu ihrem Recht kommen, muß gliedern, stim
men, sprechen. Und ganz mit Unrecht fürchtet
man in dieser farbigen Plastik das Übergreifen
des Realismus. Gewiß wird man diesem oder
einer zwecklosen Farbenspielerei in die Hände
fallen, wenn solche Werke nicht farbig für far
bige Räume gedacht sind. Wo von der farbi
gen Erscheinung ausgegangen, mit den entspre
chenden Materialien gearbeitet wird, da würde,
ganz im Gegensatz zur allgemeinen Befürch
tung, die Rückkehr zur Einfachheit, zum stren
gen Festhalten des plastisch Wesentlichen,
zum schärfsten Abwägen der Kompositions-
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