Volltext: Das Lustschloß Schönbrunn [7]

Das vom Millionenzimmer aus zugängliche kleine Miniaturen¬ 
kabinett mit Aquarellen, Pastellen und Gouachemalereien von der 
Land Kaiser Franz I. und der Erzherzoginnen ist der allgemeinen Be¬ 
sichtigung verschlossen. Diese wendet sich nun dem anstoßenden Gobelin¬ 
saal zu, der in seinen Schmuckmotiven dem Napoleonzimmer gleicht. 
An den Wänden mächtige raumöffnende niederländische Gobelins aus 
der Werkstatt Pierre van der Borchts in Brüssel (Mitte des 18. Jahr¬ 
hunderts) mit Markt- und Lafenszenen in der Art des Teniers. Die 
schönen Gobelinbespannungen der Fauteuils zeigen Bilder der zwölf 
Monate in demselben Stile. 
Es folgt endlich eine Gruppe von bescheidener ausgestatteten Räumen, 
die einst Erherzog Franz Karl und Erzherzogin Sophie, die Eltern Kaiser 
Franz Joseph I., bewohnten: Das Frühstückzimmer der Erzherzogin mit 
einem Porträt Kaiser Franz I. und einem vorttefflichen Bildnis des 
Lerzogs von Reichstadt als Kind von dem Wiener Porträtisten Carl 
Sales (datiert 1815), die Garderobe mit gemalten Supraporten und das 
Terraffenkabinett mit einigen guten Bildern und Aquarellminiaturen, 
unter letzteren ein von Erzherzogin Maria Christine gemaltes reizvolles 
Bildchen, eine Kopie nach Cornelis Troosts „Lolländischer Wochenstube", 
das der Tradition nach Kaiser Joses II. im Schlafrock am Wochenbett 
seiner ersten Gemahlin zeigt. Das anstoßende Schlafzimmer im Mittel- 
trakt des östlichen Seitensiügels enthält das Gruppenporträt Maria 
Theresias und ihrer Familie auf der Schönbrunner Schloßterrasse, das 
Arbild des früher erwähnten Bildes von Meytens, auf dem hier statt elf 
Kindern nur neun dargestellt sind. (Das Zwillingsbild in Florenz, das 
späteste der drei Werke, zeigt dreizehn Kinder.) Die zwei folgenden ein¬ 
fachen Empfangsräume zieren gut gemalte Supraporten mit mytholo¬ 
gischen Darstellungen und mehrere Familienbilder. 3m ersten sei das 
schöne Repräsentationsporträt Franz I. von Amerling, im zweiten zwei 
vortteffliche signierte Marmorbüsten des belgischen Bildhauers Le Roy 
hervorgehoben. 
Mit diesen Räumen schließt die Zahl der der allgemeinen Besichtigung 
zugänglichen Gemächer. Die übrigen an Kunstgut reichen Schloßteile, so 
die im Ostflügel gelegene im Organismus des Außenbaues nicht gekenn-
	        
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