Volltext: Die Gletscher der Ostalpen

Rhätikon. 
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flecken in Anbetracht ihrer geringen Höhe und der schmalen turm- 
artigen Gipfelformen sehr stark vereist sind, verhältnismässig stärker 
als die Zentralalpen. 
2. Allgäuer Alpen, 
a) Rhätikon. 
Der Br and n er fern er an der Scesaplana ist ein Plateaugletscher 
mit Neigung nach Norden. Der Südrand hält sich meist über 2800 m, 
im Südosten steht die Scesaplana mit 2962 m (nach .Schweizer Messung 
2969 m), im Westrand finden sich Höhen von 2841 und 2861 m. Auch 
der Nordrand überhöht das Firnfeld im W 7 ildeberg 2789 m, so dass nur 
im Nordosten eine Stelle frei bleibt, wo der Abfluss des Eises und 
Wassers vor sich gehen kann. Hier bricht der Gletscher über steilen 
Wänden ab, so dass eine Zimgenbildung nicht stattfindet. Der Flächen 
raum beträgt 866 ha; die Hauptmasse des Firnfeldes liegt zwischen 
den Höhenlinien von 2650 und 2800 m, also ohne Zweifel in der 
klimatischen Schneeregion; die orographische Begünstigung ist nicht 
bedeutend. Nach Salis (Jb. des S.A.C. XVIII, 286) ist der Gletscher 
im Jahre 1880 allein gegen den Alpstein um 30 m zurückgegangen; gegen 
das Brandnerthal noch bedeutend mehr. 
Unter den Schneefeldern an der Nordwand der Drusenfluh hebt 
die O.A. eines als kleinen Gletscher von 4 bis 6 ha Flächeninhalt her 
vor. Es ist ein steiles „Eisloch“, welches in heissen Sommern fast 
verschwindet. (Mitteilung Herrn Hueters in Bregenz.) 
An der Sulzfluh befindet sich in ähnlicher Lage der Sporer 
Gletscher (42ha). Ausgangspunkt ist der 2820 m hohe genannte 
Gipfel, das Ende liegt bei 2500; Beschattung bedeutend 1 ). 
Unmittelbar vor seinem Ende, dem Schlappinerjoch, erhebt sich 
der Rhätikon nochmals zu mehr als 2800 m, in der Gruppe des Mä- 
driserhorns 2830 m. Die österreichischen Karten zeichnen hier an der 
nordwestlichen Seite der Mädriserspitze 2766 m, welche auf öster 
reichischem Gebiete liegt und von der Schweizerkarte als Freigebirg 
2774 m bezeichnet wird, einen ganz kleinen Terrassengletscher. Der 
selbe fehlt aber auf Blatt 416 des topographischen Atlasses der Schweiz, 
der hier über die Grenze greift. 
b) Rotwandgruppe. 
In der Gruppe, welche Waltenberger (Rhätikon, Lechthaler und 
Vorarlberger Alpen, 40. Ergänzungsheft zu Petermanns Mitteilungen, 
1875) die Klosterthaler Alpen, Böhm Rotwandgruppe nennt, zwischen 9 
9 Ich kann nicht unterlassen, anzuinerken, dass die O.A. hier keineswegs 
sehr vertrauenerweckend aussieht. Es mangelt an Höhenangaben und Gipfel 
benennungen und die Felszeichnung ist steif und schematisch. Die Gletscher, 
welche Waltenberger (Peterm. Mitt., Ergänzungsh. 40) hier und an der Drusen 
fluh einzeichnet, sind viel, zu gross geraten.
	        
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