Volltext: Die Gletscher der Ostalpen

Höhe der Schneegrenze. 263 
und einen kleineren von 24 ha, am Nordfuss des Grossen Sonnblick (Sp.K.), 
3025 m. 
Damit ist der östlichste Gletscher der Zentralalpen erreicht. 
d) Höhe der Schneegrenze. 
Nach den bereits angeführten Daten ist eigentlich wenig mehr 
zu sagen. Die Sachlage ist so, dass wir hier die tiefstgelegenen Schnee 
ansammlungen der Zentralalpen treffen. Das Tischlerkahr-, Kesselkahr- 
und Gstösskees, sowie der Kälberspitzgletscher und Marchkahrgletscher 
beweisen, dass bei Nordlage ohne besondere Beschattung durch Wände 
und bei mässiger Neigung die Schneegrenze bis weit unter 2600, ja 
bis gegen 2500 m hinabgeschoben ist. Schon Kämme von nur 2800 m 
genügen, um auf der Nordseite regelmässig Vergletscherung zu erzeugen. 
Aber selbst auf der Südseite halten sich an solchen oder nur wenig 
höheren Kämmen regelmässig Schneefelder, wenn nur genügend Platz 
dafür vorhanden ist, so das Lainkahrkees und der Kelnbreingletscher. 
Die grösseren Gletscher der Gruppe werden von der Linie von 
2600 m in Verhältnissen geteilt, nach denen mehr als ein Viertel des 
Flächenraums unter dieselbe zu liegen kommt, und zwar befinden sich 
diese Gletscher nicht unter aussergewohnlichen orographischen Begün 
stigungen, wie etwa der Krimmler- oder Oedenwinkelgletsclier, sondern 
haben eben nur Nordlage. 
Gross-Elendgletscher . . . 3,8 : 1 20,8 °/o 
Kälberspitzgletscher . . . 2,6 : 1 27,8 
Klein-Elendgletscher . . . 2,17:1 31,5 
Mittel: 2,86 : 1 26,7 °/o 
Ueberhaupt ist die orographische Begünstigung hier nicht sehr 
bedeutend, die Steilheit der Kämme und starke Einschartung, welche 
manchmal Schnee in tiefe Lagen bringt, ist jedenfalls geringer als bei 
der Ferwall- oder Schobergruppe. Es bleibt also wohl kaum eine 
andere Erklärung, als eine besonders tiefe Lage der klimatischen Schnee 
grenze, welche ich für die Nordseite nicht über 2600 m verlegen möchte, 
also wenig höher als in den nördlichen Kalkalpen. Für die Südseite 
geben sich wenig gute Anhaltspunkte. Eine so wesentliche Erhöhung 
gegen Süden zu, wie sie in der Venediger- oder Glockner-Schober- 
gruppe zu finden ist, konnte ich hier nicht beobachten. Wir werden 
auch für diese mit dem Mittel von 2700 m nicht viel zu tief greifen. 
Es dürfte nicht überflüssig sein, hier nochmals die Abweichungen 
unserer Ergebnisse über die Höhe der Schneelinie von denen unserer 
beiden Vorgänger, Sonklar und Brückner, anzuführen. 
Weshalb wir Sonklars Zahl (2860 m) nicht annehmen können, 
ist im allgemeinen Teile (Seite 15) mit gebührender Ausführlichkeit 
erörtert worden. Auch den in der Methode liegenden Grund, weshalb 
unsere Zahlen durchwegs niedriger sind als die Brückners, haben wir 
dort besprochen. Wenn also Brückner für den Nordabhang der Tauern 
kette 2750 m fand, so werden wir bei 2600 bis 2650 m beharren, für
	        
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