Volltext: Die Gletscher der Ostalpen

Scliob ergruppe. 
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rend der Kreuzspitz-, der Stanischka- und der Hochschobergletscher Son- 
klars in der O.A. gar nicht vorhanden sind. 
In dem nach Süden geöffneten Debantthal zeichnet Sonklar drei 
Gletscher: den Schoberthörl-, Glödisscharten- und Kleingössnitzgletscher, 
welche den ganzen Thalschluss zusammenhängend umsäumen. An ihrer 
Stelle finden sich in der O.A. nur drei weit voneinander entfernte Schnee 
flecken von 18, 24 und 7,2 ha. Dem Kruckelgletscher am Fuss der 
3124 m hohen Kruckelspitze entspricht ebenfalls nur ein Feld von 
7,2 ha (vgl. Fig. 35). 
Etwas besser ist die Uebereinstimmung in dem nach Ost laufenden 
Gradenthal, wo nur nördliche Gehänge in Betracht kommen. Es sind 
hier zwei durch eine grössere Felspartie getrennte Gletscher, der eine 
nach Ost schauende am Abhang des Klammerkopfes, 3120 m mit 67,8 ha, 
der andere am Nordgelände der Kruckelspitze und des Petzeck, 3275 m 
mit 129 ha, für welche nur der Name Gradenkees zur Verfügung steht; 
Zeichnung und Benennung stimmen mit Sonklar. Der zweite Gletscher 
reicht bis gegen 2500 m hinab. 
Am stärksten vergletschert ist das nach Nord geöffnete Gössnitz- 
thal. An der linken Thalwand zähle ich in der O.A. acht getrennte 
Eiskörper, während Sonklar den ganzen Hang vergletschert zeichnet 
und dafür die beiden Namen Trainer- und nördlicher Gössnitzgletscher 
anwendet. Die genannten acht kleinen Gletscher, von Nord nach Süd 
gereiht, haben folgenden Flächeninhalt: 
Nr. 1 18 ha Nr. 4 18 ha 
„2 6 „ 5 und 6 .... 18 
„3 ...... 15 „7 und 8 .... 66 
Im Hintergrund des Gössnitzthales liegt der grösste Gletscher der 
Gruppe, bei welchem sogar Zungenbildung zu bemerken ist, der Gössnitz 
gletscher mit 132 ha, Nordlage, Umrahmung meist über 3100 m; Ende 
unter 2500m. Ihm östlich benachbart ist das Klammkees, Hornkogel 
gletscher Sonklars, 72 ha, ebenfalls mit Zunge, welche über eine bei 
2700 m beginnende hohe Stufe hinabhängt. 
Es folgen dann auf der rechten Thalseite vier gesonderte „Firn 
nischen“ von 21, 21, 29 und 48 ha, welche Sonklar unter dem Namen 
Hinterer, Mittlerer und Vorderer Seekopfgletscher zusammenfasst. 
Die Vergletscherung des Schobergebietes gibt zu mehreren Be 
merkungen Anlass. Einmal ist der Unterschied zwischen der O.A. und 
Sonklar nirgends so stark als hier. Nach Sonklar (S. 287) beträgt die Eis 
bedeckung der Schobergruppe 0,5221 geogr. Quadratmeilen = 2874,7 ha, 
nach meinen Messungen an der O.A. jedoch nur 981,2 ha, also kaum 
mehr als ein Drittel. Woher dieser Unterschied stammt, ist schwer 
zu sagen. Dass er nicht allein an dem Rückgang der Jahre 1860 bis 
1871 seine Ursache haben kann, liegt auf der Hand. Sonklar hat, 
wie es scheint, die Gruppe selbst besucht, denn ich finde auf der Karte 
im Debantthale eine alte Moräne eingetragen, welche Notiz er wohl 
kaum der Generalstabskarte entnehmen konnte. Sollte er sich durch 
einen schneereichen Sommer haben täuschen lassen ? Am auffallendsten 
ist die Sache im Debantthale, wo Sonklar 540 ha Eisbedeckung mass,
	        
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