Volltext: Die Gletscher der Ostalpen

Stirnmoränenwülste 100 und 60 Schritte vom Eisende entfernt zu be 
merken. 
In den Jahren 1881 bis 1884 hat C. Diener den Rückgang der 
drei Gletscher gemessen und folgende Zahlen gefunden: 
1881/82 
1882/83 
1884/85 
Summe 
Schwarzensteinkees . 
. 8 m 
2,2 m 
12 m 
22,2 
Hornkees .... 
. 17 
8 
27 
52 
Waxeckkees 
. 11 
5 
16 
32 
Der schneereiche Winter 1882 auf 1883 und der darauffolgende kühle 
Sommer sind in dem Gang der Zahlen recht bemerklich. 
Aus dem Einsinken der Gletscher und der Entfernung der jetzigen 
Eisenden von den alten Moränenringen berechnet Diener für das Horn 
kees den Eisverlust auf 33,6 Mill. Kubikmeter. Die genannte Ent 
fernung betrug 1884 350 m, das Einsinken 35 bis 20 m. Ausser dem 
Moränenring der letzten Vergletscherung besteht noch ein älterer, 
wenig grösserer, wohl von dem Maximum von 1820 stammend. 
Die Vermutung Dieners (Mitt. AV. 1883, S. 7.7), dass die drei 
Gletscher zwischen 1871 und 1882 einen Vorstoss gemacht hätten, habe 
ich immer für unbegründet angesehen und halte sie durch Biermann 
(Mitt. 1883, S. 324) vollkommen widerlegt. 
Die Vermutung gründete sich auf die Thatsache, dass bei einer 
Nachmessung im Jahre 1882 die Endhöhen der drei Gletscher sich 
um 27, 29 und 19 m geringer herausgestellt haben als 1871, sowie 
auf das Dasein zweier Moränenringe, eines frischen und eines total 
verwachsenen. So gross nun schon die Unwahrscheinlichkeit ist, dass 
in dem Jahrzehnt, wo alle anderen Gletscher am stärksten zurück 
gegangen sind, diese drei allein vorgegangen sein sollen, und zwar 
bis ganz nahe an den einstigen Maximalstand, so wird auch die Ur 
sache des Irrtums aufgeklärt durch die von Biermann hervorgehobene 
Thatsache, dass die Nachmessungen des Herrn Rehm auch für einen 
anderen Punkt, nämlich die Berlinerhütte, einen um etwa 30 m kleineren 
Betrag ergeben haben als die Messungen von 1871. Ich möchte noch 
darauf hinweisen, dass Anfang August 1874, als ich die Gletscher zum 
erstenmal sah, dieselben auch im Rückgang waren, und weiters, dass 
die Zahlen für die Gletscherenden von 1871 überhaupt sehr schwan 
kend sind, da sie nur der Zeichnung der Höhenlinien seitens des Map 
peurs , nicht eigentlichen Messungen ihre Entstehung danken. Denn 
gemessene Punkte sind ja in der unmittelbaren Umgebung der Gletscher 
enden gar nicht vorhanden. 
Was den doppelten Moränenring betrifft, so bestand derselbe 
schon 1865 (Sonklar S. 35). 
Im Zemmgrunde liegen noch auf der linken Thalseite: 
Das Schönbichlerkees mit 105,6 ha, ein steiler Gehängefirn 
am Nordabhang des Schönbichlerhorns. Ende bei 2400 m. 
Am Greinerkamm das Greinerkees mit 24ha, das Greiner- 
kahrkees mit 40,8 ha und das Breitenkahrkees mit 26,4 ha. 
An der rechten Thalseite liegen:
	        
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