Volltext: Die Gletscher der Ostalpen

I. Vorbemerkungen. 
1. Grundlagen und Ziele der Arbeit. 
Als der Verfasser vor einigen Jahren von der Zentralkommission 
für deutsche Landeskunde aufgefordert wurde, ein Werk über die Ost 
alpengletscher zu verfassen, durfte er sich gestehen, dass der Zeit 
punkt für eine neue Bearbeitung dieses Themas nicht ungeeignet sei. 
Es waren zwar erst etwa 20 Jahre vergangen, dass ein Forscher von 
grosser Arbeitskraft und sehr unternehmendem Geiste — nämlich Karl 
von Sonklar — die wichtigsten Teile der Ostalpen auch bezüglich der 
Vergletscherung gründlich bearbeitet hatte. Wäre seither kein neues 
Material zu Tage gefördert worden, so hätte eine zusammenfassende 
Behandlung des Gegenstandes vorwiegend nur aus den Vorratskammern 
Sonklars schöpfen können. Wie bekannt, ist aber thatsächlich dieses 
neue Material seitdem geschaffen worden. Es liegt vor in der 
Originalaufnahme der Ostalpen durch das k. und k. militär 
geographische Institut, welche in den Jahren 1870 bis 1873 
im Massstab 1: 25 000 hergestellt worden ist. Diese neuen Aufnahmen 
bezeichnen gegenüber den älteren Karten, welche Sonklar benutzen 
musste, und welche er als Einzelner doch nur in wenigen Punkten hatte 
verbessern können, einen solchen Fortschritt, dass thatsächlich eine ganz 
neue Grundlage für alle topographischen Gletscherforschungen dargeboten 
war. Diese Grundlage ist aber bis heute zu einer neuen Darstellung 
der Verhältnisse der Vergletscherung der Ostalpen nicht benutzt worden. 
Es war daher möglich, völlig aus dem Neuen schöpfend und unabhängig 
von allen Vorgängern mit bisher unverwertetem Material zu arbeiten. 
Allerdings wuchs dadurch auch die zu bewältigende Arbeitslast, so dass 
dieses Buch wesentlich später erscheint, als angekündigt wurde. 
Ich konnte durchwegs die Originalaufnahmen im Massstabe 1: 25 000 
selbst benutzen und brauchte nur für einige kleine abgelegene Gebiete 
die ßpezialkarte in 1:75 000 heranzuziehen. Der Zentralausschuss des 
Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins besitzt photographische 
Kopien der Blätter, welche die Silvretta-, Ortler-, Adamello-, Oetz- 
thaler-, Zillerthaler- und Venedigergruppe umfassen, die Sektion Austria 
solche der Dachsteingruppe. Da mir dieselben bereitwilligst zu jahre-
	        
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