Volltext: Die Gletscher der Ostalpen

Mandrongletscher. 
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gehen, wie Vedretta Mandron, Lobbia, Pian di Neve; die Grenze 
zwischen den aussergewohnlich ebenen Firnfeldern und den in steilen 
Abbrüchen zu Thal gehenden Zungen ist sehr scharf ausgesprochen, 
c) Kleinere Gehänge- und Kahrgletscher, welche an den Aussenwänden 
des Plateaus und dessen Seitenzweigen sich anlagern. Von ihnen be 
sitzen nur die der Nordwestseite im Val d’Avio und Val Narcane 
einige Bedeutung. 
a) Adamellogruppe. 
Der Mandrongletscher. Payer gibt (Adam. S. 10) eine aus 
führliche Beschreibung des Gletschers und eine begeisterte Schilderung 
der grossartigen Schönheit des Absturzes der Gletscherzunge auf den 
Boden der Bedolealp, in der That eines der schönsten Bilder, welches 
uns die Alpen bieten. Ich kann mich daher kurz fassen. 
Der Flächenraum des Mandrongletschers war schwer zu erfahren. 
Die Reichsgrenze läuft einige hundert Meter oberhalb des Absturzes 
quer durch das Firnfeld. Daher ist der untere Teil nur auf der 
österreichischen, der grössere obere nur auf der italienischen O.A. 
enthalten. Die Grenzanschlüsse und die Höhenzahlen der beiden 
Aufnahmen gemeinsamen Grenzpunkte stimmen nun, wie gewöhn 
lich, nicht gerade auf das beste; wobei nicht zu übersehen ist, dass 
dem Verfasser ja nicht die Originalaufnahmen im strengen Wortsinn, 
sondern nur photographische und photolithographische Kopien zur Ver 
fügung stehen, bei denen weitere störende Einflüsse der Papierdehnung 
u. s. w. sich eingeschlichen haben werden. Vollends vor dem Er 
scheinen der italienischen O.A. gab es nur Schätzungen, denn Payers 
erste Karte, Ergänzungsh. 17, ist recht unvollkommen, die verbesserte 
ist, wie erwähnt, nicht erschienen, die Sp.K. für den italienischen Anteil 
ganz unbrauchbar. 
Während Payer, Adamello 10, nach einer auf der alten General 
stabskarte beruhenden Schätzung 0,55 österreichische Quadratmeilen 
— 3165 ha als Flächenraum angibt, schränkt er diese Zahl in dem 
„Nachtrag zur Adamello-Presanella“, Ergänzungsh. 31, S. '24, auf 
<),242 Quadratmeilen = 1392,6 ha, womit meine Messung nach der 
Sp.K. mit 1341 m leidlich stimmte. Nach der italienischen O.A. stellt 
sich jedoch die Sache wieder anders. Ich finde: 
a) Firnfeld bis zu einer Linie, welche den der österreichischen 
und italienischen O.A. gemeinsamen Punkt 3230 (oberhalb Man 
dron) mit der Lobbia alta 3227 verbindet. . 1305,6 ha 
b) Raum von dieser Linie bis zur Höhenschichte 
von 2600 162,0 „ 
c) Zunge von 2600 abwärts nach der Oe. O.A. . 174,6 „ 
Summe 1642,6 ha 
Der Raum unter 2600^ beträgt also 10,6 °/o der Gesamtfläche und ver 
hält sich zu dem über 2600 wie 1 : 9,4. 
Die bedeutende Differenz gegen Payer erklärt sich zum Teil 
daraus, dass die italienische O.A. die Grenze des Mandronfirns gegen
	        
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